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Tierschutzbund-Chef gegen Wiederaufbau von Krefelder Affenhaus

Archivmeldung vom 31.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Silberrücken Kidogo bei seinem Seiltanz im Zoo Krefeld
Silberrücken Kidogo bei seinem Seiltanz im Zoo Krefeld

Foto: Magnus Neuhaus
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Den Wiederaufbau des Krefelder Affenhauses hält der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, für unangebracht. "Ein Affenhaus in der bisherigen Form braucht es nicht", sagte er der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Diese Affen gehörten nicht in menschliche Hände, sondern in die Wildnis.

"Es ist besser, wenn ein Zoo schon Millionen Euro investiert, dann bitte in Artenschutzmaßnahmen dort, wo die Tiere leben", sagte Schröder. Zoos hätten ihre Berechtigung, allerdings unter einer Voraussetzung, dass Tiere auch unter artgerechten Bedingungen gehalten werden. "Damit sind Menschenaffen und Gorillas ausgeschlossen." Scharfe Kritik übte Schröder an der Bundesregierung.

Die Politik sei im Corona-Jahr damit gescheitert, drängende Probleme der Tierhaltung anzupacken. "Der Tierschutz liegt ja in der Zuständigkeit der Landwirtschaftsministerin. Ich sage mal, wir haben in diesem Jahr in Deutschland keine Bundes-Tierschutzministerin gehabt", sagte der Tierschützer. Klöckner habe Tierschutzfragen ignoriert und diese "abgeschoben" in den Arbeitsschutz-Bereich. "Die Zustände im Schlachthof, die Akkord-Schlachtung, die mangelhafte Überwachung der Tiere: Alles kein Thema für die Ministerin, Ordnungsrecht anzupacken", sagte Schröder. Es müsse endlich deutlich werden, dass Deutschland ein agrarindustrielles System aufgebaut habe, das vor die Wand gefahren sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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