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Mörderische Affenweibchen

Archivmeldung vom 19.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Mär vom friedfertigen weiblichen Affengeschlecht ist widerlegt. Wie das Magazin GEO in seiner Dezember-Ausgabe berichtet, töten Schimpansinnen gelegentlich die Kinder von Nebenbuhlerinnen. Bislang haben nahezu alle Ethnologen den Kindsmord (Infantizid) ausschließlich Affenmännchen zugeschrieben, die sich so des Nachwuchses von Konkurrenten entledigen.

Zwar hatte bereits Jane Goodall, die Pionierin der Schimpansenforschung, von Infantizid bei Weibchen berichtet; sie interpretierte diese Beobachtung jedoch als krankhaftes Ausnahmeverhalten.

Eine Forschergruppe um Katie Slocombe von der schottischen University of St. Andrews hat nun im Budongo Forest in Uganda verfolgt, wie mehrere Weibchen ein Jungtier von seiner Mutter trennten und gezielt mit Bissen in Hals und Kopf töteten. Weitere ähnliche Beobachtungen deuten für Slocombe darauf hin, dass kein individuelles krankhaftes Verhalten vorliegt. Die Forscherin vermutet, dass die Äffinnen mit ihrem Handeln auf verstärkten Konkurrenzdruck reagieren: In den vergangenen zehn Jahren sind zahlreiche Weibchen in das Untersuchungsgebiet eingewandert.

Quelle: Pressemitteilung GEO

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