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Studie: Nur zehn Prozent der deutschen Gewässer ökologisch intakt

Archivmeldung vom 12.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Naturwald mit Fluß (Symbolbild)
Naturwald mit Fluß (Symbolbild)

Bild: Huber / pixelio.de

In Deutschland sind aktuell nur knapp zehn Prozent der Flüsse, Seen und Küstengewässer in einem "guten ökologischen Zustand". Das geht aus Daten des Umweltbundesamts und des Bundesumweltministeriums hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Demnach handelt es sich nur um eine "leichte Verbesserung" gegenüber 2015.

So sind die chemischen Belastungen im Grundwasser insgesamt leicht zurückgegangen. Allerdings musste jeder fünfte Grundwasserkörper in Deutschland weiterhin wegen zu hoher Nitratwerte als schlecht bewertet werden. Diese Belastung stammt vor allem aus der Landwirtschaft. Nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie sollen die Gewässer bis 2027 chemisch, ökologisch und - beim Grundwasser - auch in der verfügbaren Menge "gut" sein. "Das Fischsterben an der Oder hat uns unmissverständlich gezeigt, wie stark wir die Gewässer mit Nutzungen überfordern", sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

Die Klimakrise verstärke die bereits vorhandenen Belastungen der Gewässer. "Wir müssen deshalb neu bewerten, was wir den Gewässern in Zeiten von Klimakrise, von Hitze, von niedrigen Wasserständen noch zumuten können." Um die Wasserressourcen angesichts von Hitzewellen und Dürreperioden zu sichern und das Wasser in der Landschaft zu halten, benötige man "gesunde und widerstandsfähige" Gewässer und Renaturierung. "Eine nationale Wasserstrategie der Bundesregierung und das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sind dafür unerlässlich", so Lemke. UBA-Präsident Dirk Messner fügte hinzu, dass "zu hohe Nähr- und Schadstoffeinträge und der kompromisslose Ausbau der Gewässer" in den vergangenen Jahrzehnten die "Hauptprobleme" für die Gewässer seien.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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