Zeitung: Grüne streben verschlossenes Atommüll-Endlager an
Archivmeldung vom 12.09.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Grünen streben ein geschlossenes Atommüll-Endlager an, weil es ihrer Meinung mehr Sicherheit bietet als ein offen gehaltenes Lager. "Wir müssen die Rückholbarkeit des atomaren Mülls auf einen überschaubaren Zeitraum begrenzen", steht in einem Positionspapier der atompolitischen Sprecherin, Sylvia Kotting-Uhl, das den Zeitungen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" vorliegt. Demnach soll der radioaktive Abfall nur während der Betriebsphase - "für etliche Jahrzehnte" - rückholbar sein.
"Danach setzen wir auf das Konzept der Bergbarkeit. Dabei wird das Bergwerk verschlossen und von der Biosphäre so gut wie möglich abgetrennt", heißt es in dem Papier weiter. In dieser Nachbetriebsphase könne der Abfall aus dem Bergwerk geholt werden, "falls sich negative Entwicklungen abzeichnen". "Den Atommüll sollte man mindestens 500 Jahre bergen können", sagte Kotting-Uhl dieser Zeitung. Fehler wie sie mit der Asse gemacht wurden, dürften nie wieder passieren. "Die entscheidende Lehre aus der Asse kann aber nicht sein: `Atommüll muss rückholbar eingelagert werden`, sondern muss sein `so darf nie wieder eingelagert werden", steht in dem Papier.
Bundesregierung will Suche nach Atomendlager gemeinsam mit allen Ministerpräsidenten angehen
Die Bundesregierung will die weitere Suche nach einem Atomendlager im Herbst bei einem Spitzengespräch zwischen Bundeskanzlerin Merkel und allen Ministerpräsidenten abstimmen. Dabei geht es um Alternativen zur bisher einzigen potentiellen Lagerstätte in Gorleben, meldet der "Spiegel".
Obwohl Wissenschaftler solche Alternativen bisher vorwiegend in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen geortet haben, sollen die Regierungschefs aller Länder an dem Treffen teilnehmen. Brisant ist allerdings, dass die Bundesregierung bei Gorleben das alte Planungsverfahren nach dem Bergrecht fortführen will, das kaum Öffentlichkeitsbeteiligung vorsieht, und nur bei Alternativstandorten mehr Transparenz zulassen möchte.
Neben norddeutschen Salzstöcken haben Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Tonregionen in Niedersachsen und Baden- Württemberg als mögliche Lagerstätten für Atommüll identifiziert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur