Jeder Dritte entsorgt Müll schon mal falsch
Archivmeldung vom 02.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUmweltschutz hat im Alltag der Deutschen offenbar nicht den Stellenwert, den er haben müsste. Eine repräsentative Emnid-Umfrage* im Auftrag Freizeit- und Fernseh-Illustrierte auf einen Blick aus der Bauer Verlagsgruppe zeigt, dass jeder dritte Deutsche seinen Müll schon mal nicht ordnungsgemäß entsorgt hat - egal ob Ost oder West, Frau oder Mann.
Nur die ältere Generation nimmt den Umweltschutz noch ernst. Bei
den 14-29-Jährigen geben besorgniserregende 56 Prozent der Befragten
offen zu, ihren Abfall manchmal gedankenlos wegzuwerfen. Bei den über
60-Jährigen hingegen entsorgen 86 Prozent den Unrat richtig.
Besonders unerfreulich: Je größer ein Haushalt ist, desto weniger
spielt Umweltschutz eine Rolle. In Ein-Personen-Haushalten haben 27
Prozent angegeben, ihren Müll schon falsch entsorgt zu haben. In
Haushalten mit vier oder mehr Personen ist es fast die Hälfte (44
Prozent).
Die meisten Umweltsünder leben in Hessen, Rheinland-Pfalz und im
Saarland. Hier nehmen es 45 Prozent mit dem Müll nicht so genau.
Dicht gefolgt von den Berlinern (42 Prozent) und den Norddeutschen.
In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen entsorgen 37
Prozent den Abfall nicht immer fachgerecht. Ihr Reservat hat die
Umwelt in Baden-Württemberg. Hier gaben 80 Prozent der Befragten an,
ihren Unrat korrekten Weg zu entsorgen.
Ein schlechtes Zeugnis stellt die Umfrage den vermeintlich besser
Gestellten aus: Je größer das Einkommen, desto kleiner das
Umwelt-Gewissen. Fast 40 Prozent der Besserverdiener (mehr als 2.500
Euro Nettoeinkommen) legen keinen gesteigerten Wert auf gute
Müll-Manieren. Sind im Monat 1.000 bis 1.500 Euro in der Kasse,
achten 74 Prozent der Befragten auf eine saubere Umwelt.
* Befragt wurden 1.000 Personen über 14 Jahre aus dem gesamten Bundesgebiet.
Quelle: Pressemitteilung "auf einen Blick"