Christine Sommer und Martin Brambach zum Reinbeißen
Archivmeldung vom 31.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttMenschenfleisch zum Reinbeißen? Die Schauspieler Christine Sommer und Martin Brambach präsentieren jetzt ein spektakuläres PETA-Motiv: Nackt und verpackt unter Folie protestiert das Ehepaar damit gegen die Ausbeutung von Tieren in der Fleischindustrie. Beide leben seit vielen Jahren fleischfrei und unterstützen die Tierrechtsorganisation schon lange.
"Pommes und Ketchup dazu?" lautet der provokante Slogan des Motives - so hat man beide noch nie gesehen. "In meinem Kühlschrank liegt seit 30 Jahren keine Leiche. Für mich ist es ethisch und gesundheitlich einfach nicht vertretbar, Fleisch zu essen", so Christine Sommer. Martin Brambach sagt dazu:
"Tiere in der Fleischindustrie werden nur als Industrieware gehandelt und nie als Lebewesen wahrgenommen, das finde ich zutiefst verwerflich. Seitdem ich mich fleischfrei ernähre, geht es mir deutlich besser und ich rette gleichzeitig noch Leben."
Christine Sommer und Martin Brambach haben bereits in der Vergangenheit oft mit PETA zusammengearbeitet. So engagierte sich das Schauspielerpaar unter anderem mit einem "Susi und Strolch"-Motiv für einen fleischlosen Lebensstil, demonstrierte vor dem Brandenburger Tor gegen Tiertransporte, verschickte zahlreiche Protestbriefe und veröffentlichte einen TV-Spot zum Thema "Hitze und Hunde im Auto". Sommer und Brambach leben mit ihrem jungen Sohn in Recklinghausen, die Themen Tierschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit genießen eine hohe Priorität in ihrem Leben. Christine Sommer ist seit 2019 außerdem auf kommunaler Ebene auch politisch für Bündnis 90/Die Grünen aktiv.
800 Millionen getötete Lebewesen pro Jahr - wie tierlieb sind wir wirklich?
Die Nachfrage nach fleischfreien Produkten steigt stetig; doch nicht schnell genug für die 800 Millionen Landlebewesen, die in Deutschland jedes Jahr wegen ihres Fleisches in enge Ställe eingepfercht, enthornt, die Schwänze abgeschnitten und männliche Tiere ohne Betäubung kastriert werden. Im Schlachthof wird ihnen die Kehle durchgeschnitten - teils nur mit unzureichender Betäubung, sodass sie langsam und qualvoll ausbluten. Ganz gleich, ob "Bio" oder konventionelle Haltung: 100 Prozent der Tiere werden, lange bevor sie ihre natürliche Lebenserwartung erreichen, getötet.
Tierische Produkte bergen Risiken für menschliche Gesundheit
Bereits 2004 nannte die Weltgesundheitsorganisation WHO die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen. [1] COVID-19, die Vogelgrippe H5N1, die SARS-Pandemie, das MERS-CoV, das gefährliche Ebolafieber, unzählige Opfer durch multiresistente Keime und sogar Aids - sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: die Gier der Menschen auf Fleisch, Milch und Eier. [2] Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft betonte schon 2015 in einem Gutachten: "Tierische Lebensmittel bergen grundsätzlich Risiken für die menschliche Gesundheit. Mögliche Beeinträchtigungen der Gesundheit ergeben sich zum einen durch Erreger von Zoonosen, die in den Tierbeständen vorkommen und auf unterschiedlichen Wegen zu den Konsumenten/Konsumentinnen gelangen können, zum anderen durch verschiedene stoffliche Belastungen aus der Tierhaltung sowie durch die Entstehung von Resistenzen gegenüber Medikamenten." [3] Auch der im Juli 2020 veröffentlichte gemeinsame Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP) und des International Livestock Research Institute (ILRI) verdeutlicht, dass unter anderem die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten Zoonosen begünstigt. Die Chefin des UNEP warnt: "Wenn wir weiterhin die Tierwelt ausbeuten und unsere Ökosysteme zerstören, können wir einen stetigen Strom dieser Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, in den kommenden Jahren erwarten". [4]
Produkte tierischer Herkunft sind Klimakiller Nummer eins
Der Konsum von Fleisch, Milch, Käse und Eiern verursacht zudem die größten Umweltprobleme unserer Zeit. Die Tierwirtschaft erzeugt mehr Treibhausgasemissionen als der gesamte Verkehr. [5] Auch halten Landwirte aus wirtschaftlichen Gründen immer mehr Tiere. Die Ställe werden größer, doch mit ihnen auch der Gülleausstoß und somit die Belastung des Grundwassers. In deutschen Tierhaltebetrieben kommen Hunderte Tonnen Antibiotika zum Einsatz; einen großen Teil davon scheiden die Tiere wieder aus. Mit der Gülle gelangen somit auch Medikamentenreste und resistente Keime in die Natur. Die Auswirkungen beispielsweise von Antibiotikaresistenzen sind nicht abschätzbar.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] WHO/FAO/OIE (2004): Report of the WHO/FAO/OIE joint consultation on emerging zoonotic diseases. Online abrufbar unter: http://ots.de/cpmPij. (19.08.2020).
[2] Bundesministerium für Bildung und Forschung (2011): Gefährliche Eindringlinge - Droht nach der Schweine- und Vogelgrippe in Zukunft eine Fledermausgrippe?. Online abrufbar unter: http://ots.de/gU6Fwu. (19.08.2020).
[3] Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2015): Wege zu einer gesellschaftlich akzeptieren Nutztierhaltung. Gutachten. Online abrufbar unter: http://na.cc/VJ5YWU . (19.08.2020).
[4] UN Environment Programme: Unite human, animal and environmental health to prevent the next pandemic - UN Report. Online abrufbar unter: http://ots.de/FpoPWt. (19.08.2020)
[5] Gerber, P.J./Steinfeld, H./Henderson, B./Mottet, A./Opio, C./Dijkman, J./Falcucci, A./Tempio, G. (2013): Tackling Climate Change through Livestock - A global assessment of emissions and mitigation opportunities, FAO, http://www.fao.org/3/a-i3437e.pdf. (19.08.2020)
PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Quelle: PETA Deutschland e.V. (ots)