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Leopoldina-Präsident: Nur noch ein Jahrzehnt Zeit für Kampf gegen Klimawandel

Archivmeldung vom 01.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de

Die Menschheit kann die Klimakrise nur noch in den Griff bekommen, wenn die Politik sofort handelt und die Energiewende deutlich beschleunigt. Das erklärt Leopoldina-Präsident Gerald H. Haug im Interview mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften mit Sitz in Halle (Saale) hat federführend die Forderungen von Forschern aus aller Welt für den G7-Gipfel Ende Juni in Bayern zusammengestellt. Am Dienstag wurde das Papier in Berlin an Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD) übergeben.

"Wir haben noch zehn bis 15 Jahre Zeit, um alles zu unternehmen, damit wir das Ziel erreichen, die globale Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen", sagt Klimaforscher Haug. "Dann aber ist diese Marke endgültig verloren. So wie das Ziel von 1,5 Grad, das nicht mehr zu schaffen ist." Die Folgen wie weniger Niederschlag und Trockenheit wie zuletzt in Indien könnten ein bis zwei Milliarden Menschen die Lebensgrundlagen entziehen.

Das wichtigste Instrument im Kampf gegen den Klimawandel ist laut Haug ein globaler Preis für CO2 einhergehend mit einem sozialen Ausgleich. "Dies würde dann über den Welthandel gesteuert werden, Kohle sofort verteuern und den Ausbau Erneuerbarer Energien voranbringen."

Weitere Schwerpunkte der Wissenschaftler für die G7-Politiker sind der Schutz der Ozeane, die Vorbereitung auf mögliche neue Pandemien durch die Entwicklung wirksamer Medikamente und ein ganzheitlicher Ansatz unter dem Titel One Health, der die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen miteinander verknüpft.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)


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