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Kanadische Regierung erhöht Fangquote für die Robbenjagd

Archivmeldung vom 16.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kanadas Fischereiministerin Gail Shea gab gestern die diesjährige Fangquote für die Robbenjagd an Kanadas Ostküste bekannt: Allein 330.000 Sattelrobben dürfen in dieser Saison getötet werden - 50.000 Tiere mehr als im letzten Jahr. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) kritisiert diese Entscheidung, da der Nachwuchs in diesem Jahr aufgrund fehlender zusammenhängender Eisflächen ohnehin dramatisch bedroht ist.

"Die kanadische Regierung macht sich lächerlich mit einer Quote von 330.000 Tieren, da so viele Jungtiere die katastrophale Eissituation möglicherweise nicht einmal überleben werden," kommentiert Sheryl Fink, Robben-Expertin des IFAW.

Sattelrobben benötigen stabile Eisflächen für die Geburt und Aufzucht ihres Nachwuchses. Die Eiskonditionen in diesem Jahr sind schlechter als jemals zuvor und führen zu einer massiven Bedrohung des Nachwuchses.

Auch die Nachfrage nach Robbenprodukten ist weiterhin sehr gering. Die kommerzielle Jagd auf Kegelrobben, die für Februar angesetzt war, fand gar nicht statt, da es keine Käufer für die Felle gab. Die Robbenjagd 2009 brachte lediglich einen Gewinn von etwas über 700.000 Euro bei einem Fellpreis von ca. 10 Euro pro Stück. Viele Jäger nahmen deshalb gar nicht teil, mit dem Ergebnis, dass nur etwa ein Viertel der erlaubten Quote erreicht wurde.

Die Europäische Union beschloss 2009 ein Handelsverbot für alle Robbenprodukte. Das Gesetz wird in ein paar Monaten in Kraft treten.
Die Robbenjagd beginnt vermutlich in wenigen Tagen, der Termin wird vom Fischereiministerium kurzfristig bekannt gegeben.

Quelle: IFAW

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