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Was Kommunen für bessere Luft tun können - Stickoxidbelastung in Städten steigt bei Stau auf fast das Doppelte

Archivmeldung vom 11.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Grüne Ampel
Grüne Ampel

Bild: Gabi Schoenemann / pixelio.de

Um die Belastung durch Autoabgase in den Innenstädten einzudämmen, sollten nach Ansicht des ADAC verstärkt Maßnahmen ergriffen werden, um Staus zu reduzieren oder zu vermeiden. Wie Zahlen des Umweltbundesamts zeigen, lassen Staus den Stickoxidausstoß des Pkw-Verkehrs in Städten um annähernd 100 Prozent steigen.

Zu den wichtigsten Lösungsansätzen zählt der Mobilitätsclub den Ausbau und die Beschleunigung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die Förderung des Radverkehrs, die Parkraumbewirtschaftung, eine intelligente und vernetzte Steuerung der städtischen Ampeln sowie eine koordinierte Verkehrs- und Siedlungsplanung.

ÖPNV: Nur ein schneller, zuverlässiger und günstiger ÖPNV ist eine echte Alternative zum Auto und kann maßgeblich zur Entlastung des städtischen Straßenverkehrs beitragen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein besseres Angebot des ÖPNV. Dazu zählen der Ausbau des Netzes, optimierte intermodale Umsteigemöglichkeiten und die Verdichtung des Taktes. Auch eine bessere Integration multimodaler Angebote (Park-and-Ride- sowie Bike-and-Ride-Anlagen) erleichtert den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Zudem können digitale Informationsangebote die Attraktivität des ÖPNV steigern.

  • Radverkehrsförderung: Sichere und schnelle Radverkehrsanlagen sind die Voraussetzung dafür, dass Autofahrer aufs Fahrrad umsteigen. Diese Radwege sollten auf Basis einer strategischen Netzplanung entwickelt werden.
  • Parkraumbewirtschaftung: Ziel muss sein, durch die Steuerung von Angebot und Nachfrage zu einer ausgeglichenen Parkraumbilanz zu kommen. Dies führt zu einer Reduzierung des Parksuchverkehrs und zu weniger Schadstoffbelastung. Parkraumbewirtschaftung sollte jedoch nur dort betrieben werden, wo Mobilitätsalternativen zur Verfügung stehen.
  • Ampelsteuerung: Während grüne Wellen eingesetzt werden, um den Verkehr auf einzelnen Hauptrouten zu verflüssigen, zielt die Netzsteuerung von Ampelanlagen auf ein größeres zusammenhängendes Straßennetz ab. Dabei erfolgt die Steuerung der Ampeln in Abhängigkeit vom aktuellen und vorhergesagten Verkehrsaufkommen. Im gesamten Netz können so die Halte-und Wartezeiten minimiert werden.
  • Eine gute Verkehrsplanung sollte mit der Siedlungsplanung abgestimmt sein. Um Pendlerströme nicht noch zu verstärken, ist es sinnvoll, neue Wohngebiete im Umland möglichst entlang der Hauptachsen des schienengebundenen ÖPNV zu errichten. Städte können einen Beitrag zur Verkehrsentlastung leisten, indem sie auf eine hohe Bebauungsdichte und Funktionsmischung setzen und größere Arbeitsstätten bevorzugt an Hauptknotenpunkten des ÖPNV ansiedeln.

Durch Zuwanderung aus den ländlichen Räumen und gute Arbeitsplatzangebote hat der Verkehr vor allem in den Großstädten und Ballungsräumen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Dies zeigt sich auch am Pkw-Bestand, der zwischen 1997 und 2017 um knapp neun Millionen auf etwa 45,8 Millionen Fahrzeuge zugenommen hat.

Quelle: ADAC (ots)

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