Greenpeace: Ungerechtfertigt wegen Walschutz angeklagt
Archivmeldung vom 12.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJapan hat gestern Anklage gegen zwei Greenpeace-Mitarbeiter erhoben, die Mitte Mai den bisher größten Skandal der japanischen Walfang-Geschichte aufgedeckt haben. Sie hatten der Staatsanwaltschaft Beweise übergeben, nach denen die Walfänger illegal Walfleisch von Bord geschmuggelt und es auf eigene Rechnung verkauft haben.
Während die Ermittlungen gegen die Walfänger eingestellt wurden, droht den beiden Greenpeace-Mitarbeitern jetzt, bis zu drei Jahren unschuldig ins Gefängnis zu müssen.
"Der Arrest und nun die Anklage der beiden Aktivisten sind politisch motiviert und daher ein Skandal. Die japanische Regierung versucht, den legitimen und friedlichen Protest zum Schweigen zu bringen", sagt Gerd Leipold, Geschäftsführer von Greenpeace International. "Junichi und Toru haben der Polizei sämtliche Beweise und sich selbst als Zeugen zur Verfügung gestellt. Die japanischen Behörden müssen ihre Ermittlungen gegen die Drahtzieher des Skandals wieder aufnehmen, anstatt die Umweltschützer anzuklagen."
In 30 Ländern protestieren Greenpeace-Aktivisten gegen die Inhaftierung der Japaner. Mit einer Online-Petition an den japanischen Premierminister Fukuda haben bisher über 240.000 Menschen die Freilassung der Walschützer gefordert. Greenpeace Deutschland protestiert seit dem 25. Juni mit einer Mahnwache vor der japanischen Botschaft in Berlin. Heute Abend wird die Mahnwache vor der japanischen Botschaft in Berlin abgebaut, da es nun mit der formellen Anklage wenigstens die Möglichkeit der Verteidigung gibt. In den kommenden Wochen werden die Greenpeace-Gruppen verstärkt für die Freilassung der Walschützer demonstrieren.
Weltweit fordern rund 30 internationale Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen die Freilassung der Walschützer. Dazu gehören Amnesty International, Transparency International, Oxfam, the Lawyers Network for Human Rights Observation, International Fund for Animal Welfare und viele mehr.
Quelle: Greenpeace