Tunguska - Geheimnis geschmolzener Steine vor der Lösung?
Archivmeldung vom 13.05.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMan wird bald das Rätsel des Tunguska-Meteoriten lösen, berichten Boris Pawlischtschew und Aleksei Liachow bei Radio "Stimme Russlands". Der Mitarbeiter des Moskauer Geologischen Wernadski-Museums Andrej Slobin veröffentlichte auf der Web-Site der vorläufigen wissenschaftlichen Publikationen (arXiv.org) Aufnahmen von Steinen mit geschmolzenen Rändern und Fotos von angeblichen Resten eines Himmelskörpers. Der Geologe kommt in seinem Artikel zum Schluss, dass die Reste die Tatsache bestätigen, dass 1908 im Raum von Tunguska ein Komet fiel. Viele Experten, die diese Version nicht bestreiten, meinen, dass es vorzeitig ist auf der Grundlage dieser „Artefakten“ Schlussfolgerungen zu ziehen.
Weiter heißt es im Beitrag: "Andrej Slobin behauptet in seinem Artikel, dass bei der atmosphärischen Explosion eines Boliden die Temperatur auf der Erde nicht hoch stieg. Er zog diese Schlussfolgerung nach der Besichtigung der Jahresringe an Schnittstellen von alten Bäumen. Folglich konnten die Steine auf der Erde nicht schmelzen. Aber der Autor des Artikels schreibt, dass er noch 1988 im Raum der Explosion über 100 Fragmente sammelte, die vermutlich Teile eines Himmelskörpers waren. Einige davon waren geschmolzen. Wahrscheinlich erhitzten sie sich, als es in der Atmosphäre brannte. Der Körper selbst war kein Meteorit, sondern ein Eiskomet. Damit kann man die Tatsache erklären, dass es nur wenige Reste gibt.
Die starke Explosion ereignete sich im Juni 1908 im Raum des Flusses Podkamennaja Tunguska. Die erste wissenschaftliche Expedition traf in diesem schwer zugänglichen Raum der Taiga erst 19 Jahre später ein. Wissenschaftler sahen umgeworfene Bäume in Form eines Ringes mit einem Durchmesser von 50 Kilometern. Aber es gelang nicht einen Krater oder Fragmente des Meteorits zu finden. Später fanden Forscher etwas, was einem durchsichtigen Glassplitter ähnelte, der nicht untersucht wurde und verlorenging. Andere Teile des Himmelskörpers sind der Wissenschaft unbekannt.
Plötzlich erklärt ein Wissenschaftler, dass es Hunderte von Fragmenten gibt. Geschmolzene Steine konnten tatsächlich aus dem Weltraum kommen. „Aber das bedeutet nicht, dass sie mit dem Tunguska-Ereignis verbunden sind“, unterstreicht der Leiter der Abteilung „Physik der Sternsysteme“ des Astronomischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften Oleg Malkow.
„Für mich ist es merkwürdig zu hören, dass seit den ersten Expeditionen in den 1920er Jahren, als nichts gefunden wurde, plötzlich Hunderte von Resten auftauchten. Wenn sie dem Tunguska-Meteoriten gehörten, dann muss man strengere Beweise vorlegen. Wollen wir ein solche Version nehmen: das war anscheinend ein Teil eines Kometenkerns. Gerade in diesem Fall kann nichts gefunden werden. Die Tatsache, dass dort etwas gefunden wurde, zeugt aller Wahrscheinlichkeit nach davon, dass das kein Komet, sondern etwas festeres, ein Stein oder ein Metall war.“
Nachdem der Bolid fiel, brachen in der Taiga Brände aus. „Das kann davon zeugen, dass es im Raum der Explosion hohe Temperaturen geben konnte“, sagte der Leiter der Abteilung „Physik und Evolution der Sterne“ des Astronomischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften Dmitrij Wibe.
„Wenn man sich die Steine einfach anschaut, dann ist es unmöglich Schlussfolgerungen über ihre Natur und ihre Herkunft zu ziehen. Vorläufig wurden keine Ergebnisse ihrer Analyse veröffentlicht. Welche Eigenschaften haben sie, wie sieht ihre chemische und Isotopenzusammensetzung aus? All diese Fragen bleiben unbeantwortet. Zuerst muss man sie analysieren, erst dann kann man die Schlussfolgerung über die Natur des Tunguska-Körpers und darüber ziehen, ob sie überhaupt mit dem Tunguska-Körper verbunden sind oder Spuren eines anderen Meteorits sind.“
Es stellt sich noch eine Frage: Warum schwieg Andrej Slobin so viele Jahre? Warum begann er erst jetzt zu sprechen? Warum entschloss er sich zur Publikation, ohne seine „Artefakten“ zu analysieren? Slobin will nach Ansicht des Direktors der Sternwarte von Swenigorod Sergej Barabanow einfach Werbung für sich machen. Das Tunguska-Ereignis war aller Wahrscheinlichkeit nach die Folge dessen, dass ein Teil eines Kometen mit einem Durchmesser von über 100 Metern fiel. Wenn es in der Eiskugel irgendwelche festen Einsprengungen gab, dann mussten sie verdampfen. .
In diesem Sommer fährt wieder eine Expedition zur Tunguska. Vielleicht wird es ihr gelingen sich der Antwort auf die Frage zu nähern, was vor 100 Jahren über der Taiga geschah."
Quelle: Text Boris Pawlischtschew und Aleksei Liachow - „Stimme Russlands"