Tierversuchs-Konglomerat gelingt es nicht, PETA-USA per Gerichtsurteil Maulkorb zu verpassen
Archivmeldung vom 16.06.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei einer Anhörung vor dem Fairfax County Circuit Court gelang es gestern dem Milliarden Dollar-Tierversuchskonglomerat Covance nicht, PETA daran zu hindern, Videoaufnahmen und andere Bilder zu zeigen, die eine PETA-Ermittlerin angefertigt hatte, während sie Undercover in dem Covance-Labor arbeitete.
Das Gericht vertagte den Fall auf den 28.Juni für eine
Anhörung wegen offensichtlicher Interessenkonflikte seitens der
Covance-Anwälte, die auch PETA-Deutschland e.V. vertreten, PETA's
gemeinnützige deutsche Niederlassung. PETA Deutschland zeigt die
Ergebnisse dieser Undercover Ermittlung ebenfalls auf der eigenen
Website PETA.de
In der jüngst abgeschlossenen, 11 Monate andauernden
Undercover-Ermittlung hielt Lisa Leitten von PETA verängstigte
Primaten in Medikamententests in Bildern fest und machte Aufnahmen
von Verhaltensweisen von Covance Mitarbeitern, die PETA für
gesetzeswidrig hält, darunter wie die Tiere geschlagen, gewürgt und
gequält werden.
"Das ist ein Sieg für freie Meinungsäußerung. Covance kann sich
nicht davor verstecken, wie Affen in ihren Labors missbraucht
wurden", so Mary Beth Sweetland, PETA's Leiterin der Abteilung
Research and Investigations. "Videoaufnahmen von Tieren, die in einem
Covance Labor geschlagen und gewürgt werden, sind keine firmeneigenen
Informationen, sondern Beweise für Straftaten oder rechtswidrige
Praktiken, daher hat die Öffentlichkeit ein Recht, sie zu sehen. Es
wäre wunderbar, wenn Covance das Geld, das sie jetzt für hochbezahlte
Anwälte einsetzen, verwenden würden, um die Bedingungen zu
verbessern, unter denen die Primaten in diesen winzigen, vergitterten
Stahlkäfigen gehalten werden."
PETA hat Beschwerde beim Fairfax Commonwealth's Attorney Robert
Horan eingereicht mit der Forderung nach Strafantrag gegen bestimmte
Einzelpersonen bei Covance, die während PETA's Ermittlung Primaten in
Covance's Vertragslabor in Vienna, Va., physisch missbrauchten oder
es versäumten, extrem kranken und verletzten Affen tierärztliche
Hilfe zur Verfügung zu stellen. PETA hat ferner eine 272 Seiten
umfassende Beschwerde beim US-Landwirtschaftsministerium eingereicht,
die in allen Einzelheiten darlegt, was PETA für schwere Verstöße
gegen das US-amerikanische Bundestierschutzgesetz (AWA) hält. Zu den
Verstößen, die PETA dokumentierte, zählen unter anderem folgende:
- Tiere mit gebrochenen Gliedmaßen, denen man tierärztliche Hilfe
und Euthanasie vorenthielt; Tiere mit Krämpfen; Tiere mit triefenden
offenen Wunden an den Beinen; und Tiere, die an Nebenwirkungen
aufgrund der getesteten Medikamente litten und sich in einem so
schlimmen Zustand befanden, dass sie nur noch hätten schmerzlos
eingeschläfert werden sollen.
- Physische und psychische Gewalt gegen Primaten durch
Covance-Mitarbeiter; u.a. wurden kranke Affen mit aller Gewalt in
Plastik-Arretierröhren gequetscht und völlig verängstigte Affen auf
den Boden geschmettert, mit Wasser bespritzt, vorsätzlich gequält und
gewaltsam in ihre Käfige zurückgeschmissen, nachdem man
ihnen Medikamente in den Magen gepumpt hatte.
- Affenbabys bekamen täglich Nasenbluten, weil Covance zu große
Sonden einsetzte und ihnen über die Nase in den Schlund und Magen
schob, um Testsubstanzen zu verabreichen.
- Chronischer Durchfall aufgrund von Stress.
- Den Affen wurde keine Anregung und kein Sozialkontakt gewährt,
wie es vom Tierschutzgesetz verlangt wird, was zu Selbstverstümmelung
und wiederholten Verhaltensmustern wie "im Kreis drehen" und "hin-
und herschwingen" führt, Symptome, die allesamt von
Tierverhaltensforschern in direkten Zusammenhang gebracht werden mit
Einsamkeit und Mangel an Anregung.
Quelle: Pressemitteilung Peta Deutschland e.V.