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Nasser und ungewöhnlich milder November

Archivmeldung vom 27.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Große Temperaturgegensätze sorgten im November über dem Nordatlantik für rege Tiefdrucktätigkeit. Immer wieder bildeten sich kräftige Sturm- oder Orkantiefs, die über das nördliche Europa ostwärts zogen. Sie führten über Norddeutschland mit starken Böen zu Schäden und im Süden an manchen Tagen zu fast sommerlichen Temperaturen. So fiel der November 2009 deutlich zu warm aus.

Häufige Niederschläge gestalteten den Monat außerdem recht nass. Diese Bilanz zog der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch nach ersten Auswertungen der Daten seiner rund 2 100 Messstationen in Deutschland.

Einer der wärmsten Novembermonate seit 1881

Mit durchschnittlich 7,3 Grad Celsius (°C) fiel der November 2009 um 3,3 Grad zu warm aus. Er gehört damit in Deutschland zu den drei wärmsten Novembermonaten seit 1881. An zahlreichen Orten wurden die alten Rekorde der Durchschnittstemperaturen überboten, wie z.B. in Hamburg-Fuhlsbüttel in einer seit 1891 bestehenden Reihe. Massive Warmluftvorstöße auf der Vorderseite von Tiefdruckgebieten ließen die Temperaturen besonders in der zweiten Monatshälfte in Süddeutschland mehrmals auf Werte um 20 Grad ansteigen. So meldete Freiburg am 20. ein Maximum von 20,9°C und Müllheim südwestlich von Freiburg am 25. 20,4°C. Noch höher kletterte das Quecksilber in Müllheim am 17., als das Thermometer bereits am Vormittag 21,6°C zeigte. Mehr als ein Drittel aller Stationen blieb im November frostfrei. Die tiefste Temperatur wurde am 1. in Dippoldiswalde- Reinberg südlich von Dresden mit –6,6°C gemessen.

Recht nass und Niederschläge nur anfangs teils als Schnee

Der November 2009 brachte in Deutschland mit etwa 89 Litern pro Quadratmeter (l/m²) 34 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel (66 l/m²). Durch anhaltende und teils kräftige Schneefälle bildete sich in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg bereits am 4. eine dicke Schneedecke. Diese lag z.B. in Goldberg östlich von Schwerin abends 13 cm hoch. Doch lediglich im ersten Monatsdrittel zeigte sich ab und zu der Winter; anschließend taute die weiße Pracht auch in höheren Bergregionen weitgehend ab. Die Niederschläge fielen nun ausschließlich in flüssiger Form mit teilweise recht beachtlichen Tagesmengen. Gevelsberg-Oberbröking südwestlich von Hagen meldete dabei am 23. mit 47,7 l/m² die größte 24-stündige Summe, Weiskirchen an der Saar mit 208 l/m² die größte Monatssumme. Trockenste Station war Bertsdorf-Hörnitz westlich von Zittau in der Oberlausitz mit 24 l/m².

Viel Sonnenschein am Rande von Alpen und Erzgebirge

Nach einem sehr trüben Verlauf der beiden ersten Monatsdekaden erreichte der November 2009 im letzten Drittel doch noch ziemlich genau sein Sonnenscheinsoll von 53 Stunden. Bedingt durch häufige Föhnwetterlagen befanden sich die sonnenscheinreichsten Gebiete an den Nordrändern der Alpen und des Erzgebirges. Am wenigsten zeigte sich die Sonne im Norden Deutschlands, wo in Schleswig nur 15 Stunden registriert werden konnten.

Das Wetter in den Bundesländern im November 2009
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte)

Schleswig-Holstein und Hamburg:

Mit durchschnittlich 8,7°C (5,2°C) war Hamburg neben Nordrhein-Westfalen das wärmste Bundesland. Schleswig-Holstein blieb dagegen mit 7,9°C (5,0°C) etwas kälter. Interessant: Trotz noch 8°C warmer Wassertemperatur der Ostsee meldete Westermarkelsdorf auf Fehmarn mit 0,1°C am 13. die tiefste Novembertemperatur dieser Region. Mit 133 l/m² (84 l/m²) in Schleswig-Holstein und 118 l/m² (68 l/m²) in Hamburg zählten beide zu den nassesten Bundesländern. Beim Sonnenschein bildeten sie mit 19 Stunden (52 Stunden) in Hamburg und 22 Stunden (51 Stunden) in Schleswig-Holstein sogar die Schlusslichter. Die geringste Sonnenscheindauer aller deutschen Stationen meldete Schleswig mit 15 Stunden. Am 18. wurden durch Sturmböen Teile von Dächern abgedeckt und Bäume entwurzelt.

Niedersachsen und Bremen:

Bremen gehörte im November mit einem Temperaturmittel von 8,6°C (5,2°C) zu den wärmeren Bundesländern; Niedersachsen lag mit 8,5°C (4,9°C) nur wenig niedriger. Am 22. sank das Quecksilber in Bad Harzburg östlich von Goslar nicht unter 13,6° C. Die Niederschlagsmenge betrug in Niedersachsen 101 l/m² (68 l/m²) und in Bremen 107 l/m² (66 l/m²). In Niedersachsen mit 34 Stunden (50 Stunden) und in Bremen mit 25 Stunden (51 Stunden) blieb das Sonnenscheinsoll deutlich unter dem Klimawert.

Mecklenburg-Vorpommern:

Mecklenburg-Vorpommern verbuchte als eines der kälteren Bundesländer eine Durchschnittstemperatur von 7,1°C (4,5°C). Die Niederschläge erreichten mit rund 74 l/m² 44 Prozent mehr als das Soll (51 l/m²). Ein kurzes Winterintermezzo ließ am 4. verbreitet eine dicke Schneedecke entstehen. Abends um 19 Uhr meldete Goldberg östlich von Schwerin 13 cm. Mit 38 Stunden lag die Sonnenscheindauer um 27 Prozent unter dem Schnitt (52 Stunden).

Brandenburg und Berlin:

In Berlin landete die Novembertemperatur bei 7,7°C (4,7°C) und in Brandenburg bei 7,4°C (4,4°C). Obwohl Brandenburg mit 60 l/m² (45 l/m²) und Berlin mit 62 l/m² (47 l/m²) ihr Niederschlagssoll deutlich überschritten, belegten sie den vorletzten bzw. drittletzten Platz. Bei der Sonnenscheindauer befanden sich Brandenburg mit 63 Stunden (50 Stunden) und Berlin mit 68 Stunden (51 Stunden) dagegen im oberen Tabellendrittel.

Sachsen-Anhalt:

Hier errechneten die Meteorologen für den November 8,1°C (4,5°C). Mit 65 l/m² übertraf die Niederschlagsmenge den vieljährigen Klimawert (45 l/m²) um 43 Prozent und auch die Sonne schien im Durchschnitt mit 59 Stunden (55 Stunden) etwas länger als üblich.

Sachsen:

Sachsen war im November mit 57 l/m² (55 l/m²) das trockenste und mit 75 Stunden (55 Stunden) das sonnenscheinreichste Bundesland. Die Mitteltemperatur lag bei 7,0°C (3,8°C). In Dippoldiswalde-Reinberg registrierte man am 1. mit -6,6°C die tiefste Novembertemperatur in Deutschland. Am Abend des 2. führte Frost und Regen im östlichen Erzgebirge vorübergehend zu Glatteis.

Thüringen:

Die Durchschnittstemperatur überstieg mit 7,1°C das Mittel (3,3°C) um 3,8 Grad. Beim Niederschlag wurden 80 l/m² (54 l/m²) und beim Sonnenschein 54 Stunden (53 Stunden) verzeichnet.

Nordrhein-Westfalen:

Nordrhein-Westfalen rangierte mit 8,7°C (5,1°C) neben Hamburg als wärmstes Bundesland auf dem ersten Platz. Hier wirkten sich besonders die warmen Nächte aus, wie z.B. in Geilenkirchen am 14. mit einem Minimum von 13,8°C. Bei der Niederschlagsmenge erreichte Nordrhein-Westfalen mit 121 l/m² (81 l/m²) einen recht hohen Wert. So wurde in Meinerzhagen-Redlendorf mit 207 l/m² die zweitgrößte Monatssumme und in Gevelsberg- Oberbröking mit 47,7 l/m² am 23. die größte Tagessumme gemessen. Die Sonne zeigte sich mit 42 Stunden (53 Stunden) recht wenig. Auf dem Kahlen Asten im Sauerland kamen vom 1. bis zum 17. lediglich 2 Stunden Sonnenschein zustande.

Hessen:

Die mittlere Temperatur betrug in Hessen 7,3°C (3,8°C). Die Niederschlagsmenge summierte sich auf rund 95 l/m² (68 l/m²) und die Sonne schien 39 Stunden (44 Stunden). Rheinland-Pfalz: Dieses Bundesland meldete im November durchschnittlich 7,7°C (4,1°C) und die Niederschlagsmenge lag mit 106 l/m² deutlich über dem langjährigen Klimawert (71 l/m²). Der Sonne fehlten mit 43 Stunden (50 Stunden) 15 Prozent zum Soll.

Saarland:

Das Saarland zählte mit 33 Stunden (54 Stunden) zu den sonnenscheinarmen Bundesländern und war mit 140 l/m² (89 l/m²) das nasseste Bundesland. Weiskirchen an der Saar meldete als nassester deutscher Ort eine Monatssumme von 208 l/m². Die Temperatur kam im November auf 7,7°C (4,3°C).

Baden-Württemberg:

Die Warmluftvorstöße in der zweiten Novemberhälfte wirkten sich besonders in Baden-Württemberg aus. So stieg die Temperatur am 17. in Müllheim südwestlich von Freiburg bereits vormittags auf 21,6°C. Zwischen 8 und 9 Uhr kletterte das Quecksilber hier von 9°C auf 18°C. Auch Buchenbach östlich von Freiburg meldete an diesem Tag 20,6°C und Freiburg am 20. 20,9°C. Trotz dieser ungewöhnlich hohen Temperaturen war Baden-Württemberg mit durchschnittlich 6,6°C (3,5°C) das zweitkälteste Bundesland. Die Niederschlagsmenge betrug im Mittel 81 l/m² (74 l/m²) und beim Sonnenschein landete Baden-Württemberg mit 67 Stunden (61 Stunden) auf Platz drei.

Bayern:

Bayern belegte mit 5,8°C (2,8°C) im November als kältestes Bundesland den letzten Platz, obwohl häufige Föhnwetterlagen auch hier im Alpenvorland an manchen Tagen für nahezu sommerliche Temperaturen sorgten. Das Quecksilber kletterte z.B. am 17. in Oberstdorf und in Altenstadt im Schongau auf jeweils 20,7°C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrug 77 l/m² (67 l/m²). Mit 74 Stunden (56 Stunden) Sonnenschein lag Bayern hinter Sachsen an der Spitze. Die bundesweit sonnigste Station war mit 105 Stunden München-Stadt.  

Quelle: DWD

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