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Heiliger Hubertus hilf dem Hirsch im Ländle! Warum der Rothirsch im 21. Jahrhundert Politiker mehr als Wolf und Jäger fürchten muss

Archivmeldung vom 02.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rothirsche (Symbolbild)
Rothirsche (Symbolbild)

Bild: Deutsche Wildtier Stiftung / Eigenes Werk

Im tiefsten Mittelalter verfolgt ein Adeliger namens Hubertus Pfalzgraf von Burgund - er soll 655 in Toulouse geboren sein - mit Pfeil und Bogen in wilder Hatz einen Rothirsch. So die Legende. Plötzlich bleibt das Tier stehen, dreht sich zu Hubertus um und blickt ihm ins Angesicht. Als der Jäger schießen will, erstrahlt ein Kreuz zwischen den Geweihstangen. Das Tier fragt Hubertus. "Warum verfolgst du mich?" Aus dem wilden Jäger wird ein Heiliger und Schutzpatron der Jäger und Wildtiere, der am 3. November, am Hubertustag, gefeiert wird.

Heute muss der Hirsch sich nicht vor "Pfalzgrafen" fürchten, sondern vor den Politikern, die im Landtag von Baden-Württemberg und anderen Bundesländern gegen ihn schießen - und das, obwohl "das Volk" in Umfragen klar Position für den Hirsch bezogen hat. Mit Petitionen, Plakatkampagnen und Post an die Politiker in Baden-Württemberg steht die Deutsche Wildtier Stiftung dem größten Säugetier Deutschlands zur Seite. Doch der Hirsch hat bei der Landesregierung keine Lobby.

Dabei geht es nur um ein bisschen mehr Freiheit und etwas mehr Lebensraum. In Baden-Württemberg darf der Rothirsch auf 96% der Landesfläche nicht leben - dort muss er tot geschossen werden. Und so soll es im Namen der Politik auch bleiben. Am 30. November 2020 läuft die bestehende Rotwildrichtlinie aus, aber allen weltlichen Bemühungen zum Trotz gesteht auch der neue Richtlinienentwurf dem Hirsch nicht mehr Lebensraum zu. Dabei antworteten 68 % der vom Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid Befragten schon vor einem Jahr auf die Frage: "Sollte der Rothirsch in Baden-Württemberg mehr Lebensraum zur Verfügung haben?" mit einem eindeutigen "Ja"! Doch mehr Platz für den Rothirsch? Fehlanzeige!

"Die Deutsche Wildtier Stiftung hat eine Petition im Landtag eingereicht und bereits 42.000 Unterschriften gesammelt, um die Politiker umzustimmen", sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. "Aber unsere ´Post vom Hirsch` an alle Landtagsabgeordneten blieb ungehört." Da alle weltlichen Bemühungen im Ländle nicht gefruchtet haben, kann jetzt nur noch der Heilige Hubertus helfen!

Petition

Die Deutsche Wildtier Stiftung wird mit ihrer Petition "Freiheit für den Rothirsch" bis zum 30. November weiter Stimmen für den Rothirsch in Baden-Württemberg sammeln (www.HilfdemHirsch.org).


Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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