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Bundesumweltministerin fordert europaweites Verbot von Mikroplastik

Archivmeldung vom 17.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Mikroplastik aus Peeling-Produkten (li.) und gemahlenes Karnaubawachs (re.) haben ähnliche Eigenscha
Quelle: Fraunhofer UMSICHT (idw)
Mikroplastik aus Peeling-Produkten (li.) und gemahlenes Karnaubawachs (re.) haben ähnliche Eigenscha Quelle: Fraunhofer UMSICHT (idw)

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich für ein europaweites Verbot von Mikroplastik ausgesprochen. "Wir müssen diese Plastikflut in der Umwelt dringend eindämmen", sagte Schulze im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Forscher hatten zuletzt in der Arktis über 12 000 Mikroplastikteilchen pro Liter Meereis nachgewiesen.

Die Kosmetikindustrie müsse auch national zum Ausstieg aus der Nutzung von Kunststoffteilchen als Schleifmitte bewegt werden, sagte Schulze. Bei Peelings und anderen Kosmetika sei das schon geschafft. Die Hersteller setzten jetzt Walnussmehl oder Mandelkleie statt Mikroplastik ein. "Mein Ziel ist, dass die Industrie im nächsten Schritt auch bei Shampoo, Rasierschaum oder Haarspray auf Mikroplastik verzichtet", sagte Schulze. Die Bundesumweltministerin bekräftigte ihre Absage an eine generelle Plastiksteuer, die Kunststoffe grundsätzlich um ein paar Cent teurer macht. "Das würde der Umwelt nichts bringen, weil es keine Lenkungswirkung entfaltet", sagte sie.

Beim Abbau von Müll in den Meeren liege der zentrale Hebel in den Entwicklungs- und Schwellenländern. "Denen müssen wir helfen, bessere Sammel- und Recyclingsysteme aufzubauen", sagte Schulze. Aber auch Deutschland müsse besser werden. Es gehe darum, überflüssiges Plastik zu vermeiden und das, was wir nicht vermeiden können, noch effektiver zu recyceln. "Altes Plastik ist kein Müll, sondern ein Rohstoff, den man recyceln und nutzen kann - das tut auch unsere Wirtschaft bislang noch nicht genug", erklärte Schulze.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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