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Weltweiter Artenschutz muss zu einer Erfolgsstory werden

Archivmeldung vom 20.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Naturschutzbund NABU hat zum 30jährigen Jubiläum des weltweiten Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) die Unterzeichnerstaaten aufgefordert, den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten zu einer wirklichen Erfolgsstory zu machen.

"Das Handelsabkommen ist ein wirksames Instrument im internationalen Artenschutz", sagte NABU-Präsidiumsmitglied und Artenschutzexpertin Heike Finke. Noch wichtiger als der Schutzstatus für eine Art sei jedoch der konsequente Vollzug. "Wenn eine Art den Sprung in die Listung schafft, bedeutet das auch noch lange keine Handelskontrolle bzw. ein Handelsverbot", betonte Finke. Oftmals hinke die praktische Umsetzung der Beschlüsse um Jahre hinterher. Die betreffenden Staaten müssten den Vollzug schnell und wirksam umsetzen und - wenn nötig - den Handel sogar komplett unterbinden.

Ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit des Instrumentes CITES ist der vom Aussterben bedrohte Schneeleopard. Seine starke Bejagung - aufgrund des begehrten Felles und als Wirkstofflieferant für die traditionelle chinesische Medizin - konnte dank des Abkommens eingedämmt werden. "Dank CITES sind Elefant, Tiger und Nashorn noch nicht von diesem Planeten verschwunden", so Finke. Allerdings dürfe das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der CITES-gelisteten Arten zunimmt. Bei manchen Arten seien alarmierende Zusammenbrüche festzustellen. Dazu zähle unter anderem die Saiga-Antilope, deren Bestände in den letzten zehn Jahren um 97 Prozent dezimiert wurden.

Es gebe aber auch positive Entwicklungen. So konnte beispielsweise auf der letzten CITES-Konferenz 2004 in Bangkok der bedrohte Weiße Hai unter Schutz gestellt werden. "Dieser Trend muss sich weiter fortsetzen", sagte Finke. Schließlich seien auch heimische Haiarten wie der Dornhai wegen Überfischung akut bedroht. Dornhai wird unter anderem zu Schillerlocke und "fish and chips" verarbeitet. Deutschland will anlässlich der CITES-Konferenz 2007 in den Niederlanden einen Schutzantrag für den Dornhai einbringen. Der NABU begrüßt und begleitet diesen Vorstoß u.a. mit der HAILIFE-Kampagne (www.hai-society.org). "Wenn der Vollzug effektiver gestaltet wird, kann CITES von einem Instrument der Schadensbegrenzung zur Erfolgsstory werden", so Finke abschließend.

Quelle: Pressemitteilung NABU

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