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Bundesländer einigen sich auf ein Ende des Tötens männlicher Küken

Archivmeldung vom 25.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Küken in der Massentierhaltung bei der Einstallung
Küken in der Massentierhaltung bei der Einstallung

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Heute haben die Bundesländer im Bundesrat das Ende der Tötung männlicher Legehennen-Küken beschlossen. Der von Nordrhein-Westfalen eingebrachte Antrag zur Änderung des Tierschutzgesetzes zielt darauf ab, dass ab 2017 kein Tier mehr ohne vernünftigen Grund getötet werden darf, auch nicht aus wirtschaftlichen Gründen, worunter auch das Töten männlicher Küken fällt: Kurz nach dem Schlüpfen werden die Brüder von künftigen Legehennen aussortiert und getötet. In Deutschland sind jährlich zwischen 40-50 Mio. männliche Eintagsküken betroffen.

Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN begrüßt die Initiative der Bundesländer, da sie gesetzliche Verpflichtungen fordert, wo der Bundesminister Christian Schmidt mit der Wirtschaft bisher nur auf „Freiwilligkeit“ gesetzt hat.

Ina Müller-Arnke, Nutztierexpertin von VIER PFOTEN: „Der Beschluss der Bundesländer ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Nun liegt es an den Abgeordneten im Bundestag, dieser Grausamkeit endlich ein Ende zu bereiten und dem Gesetzesentwurf zuzustimmen.“

Das vor wenigen Monaten vom Bundesminister bekannt gegebene Forschungsprojekt zur Geschlechtsbestimmung im Ei ist zwar generell zu begrüßen, allerdings ist diese Methode nur eine unzureichende Lösung. Wichtig ist vor allem auch die Forschung in Richtung Bruderhahnmast und Zweinutzungshuhn.

VIER PFOTEN widmet sich seit Jahren mit Partnern aus dem Einzelhandel und der Legehennenbranche diesem Thema und zeigt, wie Alternativen aussehen können. Das Pionierprojekt „Haushuhn und Gockelhahn“, bei dem auch männliche Legehennen-Küken in artgemäßer Freilandhaltung aufwachsen, hat in Österreich einer flächendeckenden Branchenlösung für die Bio-Eierproduktion den Weg geebnet: Im Mai 2015 einigten sich die großen Brütereien, der Biodachverband und der Lebensmitteleinzelhandel darauf, dass in Zukunft für Bio-Eier keine männlichen Eintagsküken mehr getötet werden. Die konkrete Umsetzung hierzu wurde bereits im Mai 2015 begonnen und wird bis Anfang 2017 abgeschlossen sein.

VIER PFOTEN fordert die Eierbranche in Deutschland auf, diesem Beispiel zu folgen und Alternativen zu fördern und umzusetzen, um so das sinnlose Töten von Lebewesen zu stoppen.

Quelle: VIER PFOTEN

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