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Peter Wohlleben: Es sterben Plantagen, nicht die Wälder

Archivmeldung vom 02.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Großangelegte Waldzerstörung: Kein Bild aus Südamerika sondern aus Deutschland (Starnberg). Für Windkraft darf auch naturgeschützer Wald gerodet werden...
Großangelegte Waldzerstörung: Kein Bild aus Südamerika sondern aus Deutschland (Starnberg). Für Windkraft darf auch naturgeschützer Wald gerodet werden...

Bild: Unbekannt / Gegenwind-Starnberg.de

Der Förster und Bestsellerautor Peter Wohlleben sieht "ganz eindeutig" den Klimawandel als Auslöser des neuen Waldsterbens. "Wir haben in Deutschland mittlerweile eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur von 1,5 Grad, also mehr als im Weltdurchschnitt. Aber es sterben die Plantagen, während der echte Waldbestand in Deutschland immer noch sehr stabil ist", sagte Wohlleben der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Für die hohe Anfälligkeit der Plantagen gibt es laut Wohlleben vor allem einen Grund: "Das ist wie ein Maisacker in groß. Wir wissen, dass Monokulturen in der Landwirtschaft anfälliger sind für Pilze, Insekten und sonstige Dinge. Das ist im Wald nicht anders, zumal wir Baumarten anbauen, die zum großen Teil nicht heimisch sind wie die allermeisten Nadelbäume." Fichte, Kiefer und Lärche seien Baumarten des hohen Nordens, die Douglasie komme aus Nordamerika: "Sie mögen unser Klima eigentlich gar nicht. Dadurch sind sie noch anfälliger für den Befall durch Insekten wie den Borkenkäfer."

Je nach Lesart sind seinen Worten zufolge 80 Prozent unserer Wälder naturfern, werden also häufig neu bepflanzt, oft nur mit einer Baumart: "In Deutschland gibt es - auch in jungen Beständen - deutlich über die Hälfte Nadelbäume. Die stammen nicht etwa aus der Nachkriegszeit, sondern das ist die Forstwirtschaft des 21. Jahrhunderts, und die muss sich einfach ändern."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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