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BOS Foundation und VIER PFOTEN wildern erste Absolventen der „Orang-Utan-Waldschule“ im Reservat in Borneo aus

Archivmeldung vom 14.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Orang-Utan-Waise Casey in Freiheit. Bild: Vier Pfoten
Orang-Utan-Waise Casey in Freiheit. Bild: Vier Pfoten

Die Tierschutzorganisationen Orangutan Survival Foundation (BOSF) und VIER PFOTEN haben Anfang Mai sechs Orang-Utan Waisen im geschützten Kehje Sewen Wald in Borneo ausgewildert. Diese zwischen 8 und 12 Jahre alten „Pioniere“ sind die ersten Orang-Utan Waisenkinder, die in der neuartigen „Waldschule“ in einem jahrlangen Trainingsprogramm von Menschen alle Fähigkeiten und Fertigkeiten für das Überleben im Urwald gelernt haben.

Die verwaisten Affen waren als hilflose Säuglinge in die von BOSF betriebene Rettungsstation Samboja gebracht worden. Traumatisiert durch die Gefangennahme und das mitansehen des Massakers an ihren Müttern brauchen die Orang-Utan Waisen liebevolle Zuwendung und Geborgenheit.. Wie Menschenkinder auch, brauchen die Orang-Utan-Waisen Fürsorge und Ausbildung, denn Überlebenskenntnisse sind ihnen nicht instinkthaft angeboren. In der „Waldschule“ der Rettungsstation wurden sie vier bis sechs Jahre lang von menschlichen Ersatzmüttern hingebungsvoll aufgezogen und von speziell ausgebildeten Betreuern systematisch auf die Auswilderung vorbereitet. Die Auswilderung wurde am 13. Mai erfolgreich abgeschlossen: Die Orang-Utans leben nun im für sie eigens gesicherten Kehje Sewen-Wald und werden in ihrem ersten Jahr in freier Wildbahn durch geschulte Mitarbeiter intensiv, aber diskret überwacht. Mit Hilfe spezieller Funksender folgen die „Wächter“ den Affen von Morgengrauen bis Abenddämmerung im Wald. Die Erkenntnisse aus diesen Beobachtungen/Beschattungen fließen in die Trainingsprogramme für etwa 100 weitere auswilderbare Orang-Utans in der Station von Samboja ein.

„Diese Auswilderung ist der entscheidende Test, ob Menschen Orang-Utans beibringen können, in der Wildnis zu überleben“, sagt Dr. Signe Preuschoft, international renommierte Affenforscherin und Leiterin des Menschenaffen-Programmes von VIER PFOTEN. Sie trug entscheidend zur Entwicklung des neuartigen Rehabilitations-Programms für Orang-Utan Waisen bei. „Wir können es kaum erwarten, zu sehen, wie sie das von ihren Ziehmüttern und menschlichen Lehrern Erlernte anwenden.“

Im Zuge der eskalierenden Umweltzerstörung in Indonesien geraten jährlich Hunderte von Orang-Utans in Not. Genau vor 20 Jahren wurde bei der historischen UN-Umweltkonferenz von Rio die „Biodiversitäts-Konvention“ begründet, die u.a. den Schutz der Regenwälder zum Ziel hat. Dennoch verlieren Orang-Utans noch immer ihren Lebensraum und verhungern, weil ihre Nahrungsbäume gefällt wurden oder kommen in Waldbränden um. Der Regenwald wird gerodet, um Palmöl-Plantagen Platz zu machen. Wilderer erschießen oder erschlagen erwachsene Orang-Utans für Kopfgeld und um mit den Baby-Orang-Utans illegal zu handeln. BOS betreibt Rehabilitations-Zentren und Auffangstationen für Orang-Utans in Indonesien und wird dabei finanziell und wissenschaftlich durch VIER PFOTEN International unterstützt. In Not geratene Orang-Utans werden von BOSF gerettet, andere werden von Behörden beschlagnahmt und an BOSF übergeben.

Die indonesische Regierung unterstützt das Rehabilitationsprogramm von BOSF und VIER PFOTEN. „Es ist Zeit, dass alle Beteiligten die Bedeutung der Orang-Utans anerkennen und verstehen, warum wir sie schützen müssen“, sagte Umweltminister Prof. Kambauaya anlässlich des Auswilderungs-Festaktes. „Während die Welt darum ringt, eine langfristige Lösung für den Klimawandel zu finden – und dafür den Eisbär als Symbol verwendet – sollten wir erkennen, dass Indonesien eine Lösung durch den Schutz der Orang-Utans und ihres Lebensraumes im Wald anbieten kann.“ Dr. Signe Preuschoft dankt der indonesischen Regierung für die Zusammenarbeit. Es brauche aber weitere Anstrengungen: „Weil die Bedrohung für die Orang-Utans anhält, brauchen wir das gemeinsame Engagement von Tierschutzorganisationen, staatlichen Institutionen und Unternehmen für noch mehr geeignete und sichere Auswilderungsgebiete und den nachhaltigen Schutz ihres Lebensraumes.“

Quelle: VIER PFOTEN

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