Rebellion der blauen Kreuze
Archivmeldung vom 14.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAn der Ostseeküste Schleswig-Holsteins finden sich überall blaue Andreaskreuze. In Vorgärten, an Straßen und auf Feldern sind sie zu sehen - und fast täglich werden es mehr. Sie sind Zeichen einer Rebellion gegen Nord-Europas größte Baustelle und - wie die Gegner meinen - auch die größte Bausünde des Nordens: den geplanten 18 Kilometer langen Fehmarnbelt-Tunnel. Die blauen Holzkreuze wurden sogar schon auf dem bedrohten Schauplatz platziert: auf dem Grund der Ostsee. Ein Taucher hat sie fotografiert.
Ein Taucher hat sie in der Ostsee fotografiert. Die BELTRETTER (http://beltretter.de/) haben diese wachsende Revolte der blauen Kreuze initiiert. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss aus fast 20 Initiativen, Parteien und Umweltorganisationen entlang der Ostseeküste. Das Ziel: Die Ostsee zu schützen, die Zukunft Ostholsteins als Urlaubsregion zu bewahren und den geplanten Milliarden teuren Belttunnel zu verhindern. Für dieses Mammutprojekt würde ein 18 Kilometer langer und tiefer Graben durch den Ostseeboden gebaggert werden, um darin gigantische Tunnelelemente zu versenken. Außerdem wäre später eine Konsequenz, dass Güterzüge in hohem Takt durch die holsteinischen Badeorte rattern würden.
Ananda Julia Albert, Sprecherin der BELTRETTER: "Das ist eine immense Bedrohung für unsere Region, die von der Gesundheit und Attraktivität der Ostsee abhängt. Die Bauarbeiten würden unsere Ostsee gebietsweise und über Jahre zur trüben Brühe werden lassen - von Flensburg bis Rügen. Die Ostsee ist jetzt schon labil. Unter anderem der Sauerstoffaustausch würde noch weiter verringert werden."
Noch ist der Bau der festen Fehmarnbelt-Querung keine ausgemachte Sache. Unter anderem steht das Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens noch aus. Zudem ist mit zahlreichen Klagen zu rechnen. Zwischen Lübeck und Fehmarn dürften mittlerweile - so Schätzungen der BELTRETTER - bereits etwa 1.000 blaue Kreuze stehen.
Quelle: BELTRETTER