Tragische Jagd-Bilanz 2012: Mehr als 40 Menschen, Millionen Wildtiere und unzählige Haustiere getötet
Archivmeldung vom 20.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWenn Jäger auf der Pirsch sind, droht nicht nur Tieren Gefahr. Mehr als 40 Menschen sind 2012 durch Jagd-Unfälle und Straftaten mit Jägerwaffen ums Leben gekommen (Quelle: Initiative zur Abschaffung der Jagd). Zum Jahresende hat die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die tragischsten Jagd-Unfälle 2012 zusammengetragen. Angesichts der schockierenden Bilanz fordert PETA ein Verbot der Jagd in Deutschland.
„Die Jagd ist ein grausamer Zeitvertreib, der bundesweit zwischen fünf und zehn Millionen Wild- und Haustieren sowie zahlreichen Menschen pro Jahr das Leben kostet“, so Dr. Tanja Breining, Kampagnenleiterin bei PETA. „In erster Linie wird nicht aus Tier- und Waldschutz-Gründen gejagt, sondern um möglichst viele Abschüsse zu verbuchen – vor allem aus Lust am Töten.“
Die tragischsten Jagd-Unfälle 2012:
Jäger verwechselt Mann mit Wildschwein
Im September 2012 berichtete die BILD-Zeitung über einen Jäger aus dem bayerischen Schönwald, der bei einer Wildschwein-Jagd einen Mann erschoss. Der Täter wurde nach der Tragödie nicht festgenommen. „Es besteht kein Haftungsgrund“, ließ die zuständige Polizei verlauten.
Jäger verwechselt Mann mit Ente
Ebenfalls im September wurde einem 31-jährigen Mann aus Ansbach mit Schrotkörnern in den Kopf geschossen. Der Jäger hatte nach eigenen Angaben auf eine vorbeifliegende Ente gezielt. Zur Tatzeit befand sich das ahnungslose Opfer in seinem Garten.
Jäger zielt auf Wildschwein und erschießt Jäger
Bei einer Treibjagd, die am Morgen des 8. Dezembers im Kreis Würzburg stattfand, zielte ein Jäger auf ein Wildschwein, traf aber einen 66-jährigen Treiber. Der Mann erlag seinen Verletzungen.
Jäger erschießt sich selbst
Anfang Oktober schrieb die BILD-Zeitung über einen Jäger aus dem sächsischen Gnaschwitz, der sich selbst ins Bein geschossen hatte und tot in der Nähe seines Hochsitzes aufgefunden wurde.
Jäger schießt auf Radfahrer
Im Oktober berichteten die Kieler Nachrichten von einem Jäger, der bei der Wildschwein-Jagd irrtümlicherweise auf einen Radfahrer geschossen hatte. Der Mann blieb unverletzt.
Nach Angaben des Deutschen Jagdschutzverbands wurden im vergangenen Jahr 4.729.505 Tiere von deutschen Jägern getötet. Darunter 1.138.593 Rehe und 585.244 Wildschweine. Hinzu kommen u.a. etwa 300.000 Katzen und 30.000 Hunde aus Privathaushalten, die erschossen und nicht statistisch erfasst wurden. Auch die in der Jagdausbildung getöteten Tiere finden in den offiziellen Angaben keine Erwähnung.
Jörg Rohde unterstützt PETAs Kampagne gegen die Jagd in Deutschland. Der Schauspieler, bekannt aus der RTL-Serie Alles was zählt, fordert: „Freiheit statt Freiwild“.
Quelle: PETA Deutschland e. V.