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Mit Holz erdbebensicher bauen: Universität Kassel erforscht die Grundlagen

Archivmeldung vom 09.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: knipseline / pixelio.de
Bild: knipseline / pixelio.de

Insbesondere in Deutschland und den skandinavischen Ländern gehören viergeschossige Holzbauten längst zum Standard. Montagegeschwindigkeit, Qualitätssicherung durch Leichtbau und Vorfertigung, die Nachhaltigkeit des Baustoffs und die darin enthaltene CO2-Aufnahme sprechen für Seim unbedingt für das Bauen mit Holz. Das Verhalten mehrgeschossiger Holzbauten bei Erdbeben ist allerdings sehr komplex und allgemein anwendbare Bemessungsgrundlagen stehen dafür bislang nicht zur Verfügung. Dies allerdings wäre eine Voraussetzung, um den Holzbau auch in erdbebengefährdeten Gebieten Südeuropas und Asiens zu Akzeptanz zu verhelfen.

In dem auf zwei Jahre angelegten Forschungsvorhaben OPTIMBER-QUAKE* investieren die Holzwirtschaft und die beteiligten EU-Länder deshalb 800.000 Euro, damit diese Datenlücke geschlossen wird. Der Löwenanteil von 480.000 Euro entfällt davon auf die Arbeiten an der Universität Kassel. Prof. Seim und sein Team setzen dabei hölzerne Wandelemente bis zu einer Größe von 2,50 Metern Schwingungen und Erschütterungen aus, wie sie in realen Erdbeben in Japan, USA und Italien aufgezeichnet worden sind und messen die dabei auftretenden Belastungen. Forscherkollegen in Belgien machen Ähnliches mit hölzernen Deckenelementen und Wissenschaftler in Italien steuern komplexe Rechenleistungen bei. Die Forscher verfolgen dabei das Ziel, mechanische Regeln zu entwickeln und durch Experimente abzusichern, die Aussagen über ganz unterschiedliche Bauausführungen bis hin zu sechs- oder achtgeschossigen Bauten erlauben.

„Wir reihen uns mit diesen Arbeiten zur Erdbebensicherheit ein in die Forschungen, die meine Kollegen Prof. Ekkehard Fehling bereits für den Massiv- und Prof. Uwe Dorka für den Stahlbau geleistet haben“, sagt Seim, womit er nicht nur kollegiale Bescheidenheit demonstriert, sondern auf einen hochaktuellen Forschungsschwerpunkt der Kasseler Universität verweist.

Quelle: Universität Kassel

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