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Verwendung fluorierter Treibhausgase 2008 um 3,4% gestiegen

Archivmeldung vom 01.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben deutsche Unternehmen im Jahr 2008 insgesamt 10 030 Tonnen fluorierte Treibhausgase verwendet. Dies entspricht einer Steigerung von 3,4% im Vergleich zum Vorjahr. Ursache hierfür war vor allem die gestiegene Verwendung von Kältemitteln in Klimaanlagen, die sich aufgrund zunehmender Produktionszahlen in der Autobranche um 5% erhöhte.

Als klimawirksame Stoffe tragen fluorierte Treibhausgase (FKW, H-FKW) weltweit zur Erderwärmung bei. FKW und H-FKW sind überwiegend Ersatzstoffe für ozonschichtschädigende Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) und Halone, welche in Deutschland seit 1995 für den Neueinsatz verboten sind. Hauptsächlich finden die klimawirksamen Stoffe Verwendung als Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen, als Treibmittel in Schäumen und Dämmstoffen, als Treibgas in Sprays und als Feuerlöschmittel. Eine Gefährdung durch die Stoffe tritt erst bei deren Freisetzung auf. Daher bezeichnet man diese Stoffe auch als potenziell emissionsrelevant.

Knapp 72% (7 208 Tonnen) der im Jahr 2008 verwendeten 10 030 Tonnen fluorierten Treibhausgase wurden in stationären und mobilen Kälte- und Klimaanlagen eingesetzt, davon entfielen 5 411 Tonnen auf die Erstfüllung von Neuanlagen, 218 Tonnen auf die Erstfüllung von umgerüsteten Anlagen und 1 579 Tonnen auf die Instandhaltung von bestehenden Anlagen. Daneben verwendeten deutsche Unternehmen rund 22% (2 188 Tonnen) der fluorierten Treibhausgase bei der Herstellung von Treibmitteln für Kunst- und Schaumstoffe. Der Einsatz als Treibmittel in Spraydosen entsprach einem Anteil von rund 5% (530 Tonnen).

Treibhausgase verfügen über ein unterschiedliches Erwärmungspotenzial, das sogenannte "Global Warming Potential" (GWP). Als Richtgröße dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (GWP von CO2 = 1). Das in Deutschland am häufigsten verwendete Treibhausgas R 134a wird überwiegend in den oben genannten Verwendungsarten als Kältemittel in Klimaanlagen und als Treibmittel bei der Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen verwendet. R 134a trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 1 300 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Umgerechnet in GWP gewichtete Tonnen wurden 2008 in Deutschland knapp 16 Millionen Tonnen klimawirksame Stoffe verwendet, darunter 9 Millionen Tonnen des Treibhausgases R 134a.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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