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Genfelder bedrohen die Existenz der Imkerei

Archivmeldung vom 01.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Deutschland soll in diesem Jahr auf einer Fläche von rund 4000 Hektar genmanipulierter Mais wachsen. Das ist mehr als im letzten Jahr. Wie schon in der Vergangenheit liegen die Flächen fast ausschließlich in Ostdeutschland.

Mehr als 96 Prozent der bislang registrierten Anbaufläche für genmanipulierten Mais befinden sich in den jungen Bundesländern, dort vor allem in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Das zeigen die aktuellen Zahlen des amtlichen Standortregisters für den Anbau genveränderter Pflanzen. In den alten Bundesländern soll Genmais fast ausschließlich in Bayern wachsen.

Das Umweltinstitut München sieht durch den zunehmenden Gentechnik-Anbau insbesondere die heimische Imkerei in ihrer Existenz bedroht. Andreas Bauer, Gentechnikexperte beim Umweltinstitut München: „Schon jetzt fliehen Imker aus Genmais-Hochburgen, um ihren Honig gentechnikfrei zu halten. Gentechnik-Anbauer gefährden nicht nur die Umwelt, sondern auch das finanzielle Überleben einer ganzen Berufsgruppe.“ Das Umweltinstitut München kritisiert, dass Genmais trotz schwerer wissenschaftlicher Bedenken hinsichtlich seiner Umweltverträglichkeit in Deutschland noch zugelassen ist. Der Bt-Mais MON810 des US-Gentechnikkonzerns Monsanto produziert in allen Pflanzenteilen ein Insektengift, das nicht nur den Maiszünsler schädigt, sondern auch eine Reihe nützlicher Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge. Frankreich hat aus diesem Grund erst unlängst die Notbremse gezogen und den Anbau von MON810 verboten, wie zuvor schon Österreich, Ungarn und Griechenland.

Harald Nestler, Vorstand beim Umweltinstitut München, geht davon aus, dass der Anbau genmanipulierter Pflanzen auch 2008 auf Widerstand stoßen wird. „Verbraucher und Bauern, die gentechnikfreie Produkte wollen, müssen jetzt aktiv werden, damit diese auch weiterhin regional hergestellt werden können.“ In den Vorjahren, so Nestler, seien nach Protesten vor Ort jeweils rund 1000 Hektar Bt-Mais weniger angebaut worden als ursprünglich angemeldet.

Auf der Internetseite www.umweltinstitut.org gibt es tagesaktuelle Informationen über den Umfang des geplanten Gentechnikanbaus und die zurückgezogenen Flächen.

Quelle: Umweltinstitut München e.V.

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