"Wir sind alle Tiere!": Kai Wiesinger wird zum Schimpansen
Archivmeldung vom 26.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttLebensecht und detailliert: Der bekannte Schauspieler Kai Wiesinger zeigt sich jetzt in einem neuen PETA-Motiv halb als Mensch, halb als Schimpanse.
Das Morphing entstand durch aufwändige Bildbearbeitung und transportiert beeindruckend klar die eindeutige Botschaft: "Wir sind alle Tiere!" In Szene gesetzt hat das Bild die Starfotografin GABO, die PETA seit vielen Jahren honorarfrei unterstützt. Menschenaffen fühlen und leiden wie wir Menschen. Sind sie eingesperrt, entwickeln die hochsozialen und intelligenten Tiere häufig Depressionen, Angstzustände und Verhaltensstörungen. Im Rahmen der neuen PETA-Kampagne "Menschenaffen raus aus Zoos" gibt Kai Wiesinger den Tieren damit eine Stimme. Er fordert gemeinsam mit der Tierschutzorganisation ein generelles Zucht- und Importverbot für Menschenaffen, um die Gefangenschaft in Zukunft zu beenden.
"Es ist total absurd, dass eine Glasscheibe im Zoo oder ein Gitter uns [die Menschen und die Affen] so deutlich voneinander trennt, wo wir uns in Wahrheit so ähnlich sind. Mit dieser Kampagne weisen wir darauf hin, wie arrogant es ist, wie wir uns Tieren gegenüber verhalten und dass wir davon ausgehen, das Recht zu haben, über ein Tierleben zu bestimmen", so Wiesinger.
Kai Wiesinger feiert derzeit große Erfolge mit seiner Amazon Serie "Der Lack ist ab", die seit Anfang des Jahres in der fünften Staffel bei Amazon Prime läuft. Wiesinger fungiert hier als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Er lebt mit seiner Frau, der Schauspielerin Bettina Zimmermann, und Kindern in Berlin.
Unsere nächsten Verwandten leiden in Gefangenschaft
Gorillas, Schimpansen und Orang-Utans sind dem Menschen derart ähnlich, dass sie renommierten Primatologen wie Professor Dr. Volker Sommer zufolge die Ausweglosigkeit ihrer Situation in Gefangenschaft erkennen und dabei Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit erleben [1]. Durch den eintönigen Zoo-Alltag entwickeln viele Menschenaffen Verhaltensstörungen. Ihr psychisches Leiden äußert sich durch Selbstverstümmelung, extreme Zurückgezogenheit, permanentes Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr der eigenen Exkremente. Zum Teil verabreichen Zoos den Tieren sogar Psychopharmaka, damit sie ihre lebenslange Gefangenschaft überhaupt aushalten.
Das Erbgut von Gorillas, Bonobos und Menschen ist zu etwa 98 Prozent identisch. Menschenaffen sind in den Wäldern Afrikas und Asiens zu Hause. Dort sind die hochsozialen Tiere ständig beschäftigt und bewegen sich in einem von vielen Eindrücken geprägten, diversen Umfeld. Die Haltungsbedingungen im Zoo können ihre Bedürfnisse an Lebensraum und Sozialverhalten nicht ansatzweise erfüllen.
PETA plädiert für echten Artenschutz
Während Gerichte in den USA und Argentinien Menschenaffen bereits gewisse Grundrechte zugesprochen haben, werden die sensiblen Tiere in Deutschland immer noch zur "Unterhaltung" der Zoobesucher in enge, karge Gehege gesperrt. Langfristig erfolgreiche Auswilderungen können Zoos ohnehin kaum vorweisen. Verhaltensweisen, die für ein Überleben in der Natur unverzichtbar sind, können in Gefangenschaft kaum erlernt werden. Während meist Millionen Steuergelder in Zuchtprogramme und kostenintensive Bauprojekte der Zoos fließen, um einige wenige Tiere auszustellen, fehlen für Artenschutzprogramme, die bedrohte Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum erhalten, dringend benötigte Mittel. In Zoo-Gefangenschaft vor dem Aussterben bewahrt zu werden, nützt keinem Tier.
[1] Goldner, Colin (2014): Lebenslänglich hinter Gittern. Alibri Verlag, Aschaffenburg. (S. 218)
Quelle: PETA Deutschland e.V. (ots)