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Internationale Proteste nach Boykott-Aufruf gegenüber Färöer-Band TYR - Keine Bühne für Walmörder¨

Archivmeldung vom 11.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
TYR
TYR

Foto: Arne List
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatte nach Bekanntgabe der Europatour der international bekannten Färöer-Metal-Band TYR mehrfach auf seiner Facebook-Seite aufgerufen, die entsprechenden Musikclubs zu bitten, aus Tierschutzgründen die Auftritte der Band von der nordatlantischen Inselgruppe abzusagen.

Der WDSF-Boykott-Aufruf beruht darauf, dass der Frontmann von TYR, Heri Joensen, die alljährlichen hundertfachen Tötungen von Grindwalen ("grind") propagiert und an Ausweidungen der Meeressäuger teilgenommen hat sowie die Abschlachtungen in den Songs der Band verherrlichen würde. Ein Foto mit ihm und einem getöteten Grindwal postete Joensen selbst auf seiner Facebook-Seite und schrieb: "Real men kill their own meat like this long-fined pilot whale." (Ein wahrer Mann tötet sein eigenes Fleisch wie diesen Pilotwal).

Nach Tausenden von Protesten haben sechs Clubs mit ihren Veranstaltern in Deutschland die geplanten Auftritte von TYR wieder abgesagt. Der Logo-Club in Hamburg erhielt daraufhin alleine über 1.700 positive Likes. Einnahmen von insgesamt rund 10.000 Zuschauern entfallen damit für die Band und die Veranstalter anlässlich der geplanten Tour in Deutschland.

Ursprünglich hatte auch der Club from Hell in Erfurt dem WDSF schriftlich zugesagt, dass die Färöer-Band abgesagt sei. Auf der Homepage dieses Clubs heißt es nun:"Nach den Verwirrungen um den Auftritt der Band Tyr können wir hier an dieser Stelle sagen, dass wir uns als Club nach langem Überlegen und Feedbackauswertung entschlossen haben das Konzert komplett mit Tyr an Bord durchzuziehen."

Seitdem entbrannte ein Proteststurm und der Club from Hell sackte in seinen Facebook-Bewertungen erheblich ab. "Einfach nur charakterlos" und "Walmördern eine Bühne anbieten? So einen Klub betrete ich nicht! NEVER !!!" heißt es neben hunderten anderer Kritiken nach dem Rückzieher des Musikclubs auf der Facebook-Clubseite.

Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF: "Nachdem wir durch intensive Interventionen erreichen konnten, dass Kreuzfahrtunternehmen wie Aida, Costa und HapagLloyd aus Tierschutzgründen die Färöer-Inseln nicht mehr anlaufen, ist dieser weitere erfolgreiche Boykott-Aufruf vielleicht die einzige Sprache, die auf den Färöer-Inseln verstanden wird, damit sie das alljährliche und hundertfache brutale Abschlachten von intelligenten Meeressäugern endlich stoppen."

In der Schweiz wurden anlässlich eines geplanten Auftritts der Farör-Band TYR und zum WM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer-Inseln im November Demonstrationen vor einem Musikclub in Zug und vor dem Fussballstadion in Luzern angemeldet. In den Niederlanden stoppte der Club Gebr. de Nobel in Leiden ebenfalls den Bandauftritt.

Quelle: Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) (ots)

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