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Diskussions-Einladung von EIKE an die Professoren Hans von Storch und Jochem Marotzke

Archivmeldung vom 23.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Europäisches Institut für Klima und Energie e.V.
Europäisches Institut für Klima und Energie e.V.

Die beiden Professoren Hans v. Storch und Jochem Marotzke haben sich in Medienbeiträgen zu Kopenhagen und zum aktuellen Daten- und E-Mail-Skandal am englischen Hadley-Center geäußert. Sie lassen in diesen öffentlichen Äußerungen Dialogbereitschaft erkennen. "Dialogbedarf besteht angesichts der jüngsten Entwicklungen ohnehin", sagt der EIKE-Pressesprechers Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke.

Aus diesem Grunde hat sich EIKE zu einer Diskussions-Initiative entschlossen, die in den beiden folgenden öffentlichen Briefen durch den EIKE-Pressesprecher Prof. Lüdecke angeboten wird. Die beiden Briefe wurde separat an die Adressaten versandt.

Der Brief an Hans v. Storch im Original Wortlaut:

Lieber Herr von Storch,

Der Artikel „Die Klima-Krieger“ aus Ihrer Feder, erschienen in der DIE WELT am 3.12.09, verdient Respekt (Artikel als "Storch.pdf" im Anhang). Werden doch hier in einer bedeutenden überregionalen deutschen Tageszeitung unter Hintansetzung politischer Korrektheit die aktuellen Verwerfungen in der Klimadiskussion offen ausgesprochen. Erlauben Sie mir hierzu Anmerkungen und Ergänzungen.

Sie führen aus, dass die „Alarmisten“ auf der einen und die „Skeptiker“ auf der anderen Seite eine festgelegte Weltsicht hätten und keine Hemmungen kennen würden, Wissenschaft als Handlanger einer guten Politik zu instrumentalisieren. Über die „Alarmisten“ braucht man sich nicht weiter auszulassen, entsprechende Zeitungsinterviews von medienpräsenten Klimawissenschaftlern des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gibt es genug. Deren Extrem-Aussagen und Widersprüche sind kaum nachvollziehbar. So etwa, wenn Kollege Schellnhuber in Phys. Rev. E 68, 046133 (2003) ausführt, dass er bei der Untersuchung von 95 Messstationen weltweit keine Hinweise auf eine globale Erwärmung auffinden konnte (auszugsweise Schellnhuber_1.pdf im Anhang) und auf der anderen Seite in einem ZEIT-Interview vom 26.3.2009 das Ende der Welt infolge globaler Erwärmung predigt (Schellnhuber_2.pdf im Anhang).

Auch die sog. „Klima-Skeptiker“ – ich ziehe die Bezeichnung „Klima-Realisten“ vor – haben eine bestimmte Weltsicht. Das ist trivial, denn eine Weltsicht hat jeder nachdenkende Zeitgenosse. Und natürlich gibt es unter den sog. Klima-Skeptikern auch Minderheiten von egomanen Erfindern neuer Klima-Hypothesen, von denen noch nie eine Fachzeitschrift berichtet hat. Die weit überwiegende Mehrheit der Klima-Realisten bewegt sich aber auf dem Boden der Physik und beachtet den heutigen Stand der Klima-Fachliteratur, die nicht mit den IPPC-Propagandaschriften "summaries for policymakers" zu verwechseln ist. Diese Mehrheit von fachnahen, oft bereits im Ruhestand befindlichen (weil dort nicht mehr beruflich zu schädigenden) Naturwissenschaftlern und Klimaexperten besteht aus engagierten Naturschützern, die zugleich das Wohl unserer Volkswirtschaft im Auge haben, keinerlei Nähe zur Erdölindustrie oder irgendwelchen Lobby-Gruppen aufweisen, konsequente Ressourcenschonung vertreten und die Klima-Fachliteratur gut kennen.

Diese Mehrheit ist der belegbaren Auffassung, dass es keinen Beweis für eine maßgebende Klimaschädlichkeit unserer, im globalen Kreislauf vernachlässigbaren anthropogenen CO2-Emissionen gibt. Ferner meint diese Gruppe, dass, unter der Prämisse einer Nutzlosigkeit von CO2-Emissionsvermeidung, die heute propagierte Klimapolitik unsere Umwelt schädigt, denn die hier verausgabten hohen Mittel sind für den echten Naturschutz verloren. Vor allem aber betont diese Gruppe immer wieder ihren Willen, Aussagen zum Klimaeinfluss des anthropogenen CO2 und die damit verbundenen politischen Handlungsdirektiven ausschließlich auf wissenschaftlicher Basis zu treffen. Dies schließt ausdrücklich ein, diese Auffassungen auch zu ändern, falls sich die wissenschaftliche Beweislage ändert.

Klima-Realisten finden bedauerlicherweise in der deutschen Medienlandschaft kaum Gehör. Als bestätigende Beispiele nenne ich Versuche von um Objektivität bemühten Medien – so etwas gibt es in Deutschland noch - und sogar des öffentlich rechtlichen Fernsehens, Vertreter der beiden gegnerischen Gruppen zu öffentlichen Streitgesprächen einzuladen. Während die an EIKE gerichteten Einladungen umgehend mit Nennung eines Vertreters beantwortet wurden, gelang es bis heute noch niemals, einen prominenten Verfechter der wichtigsten wissenschaftlichen Klima-Einrichtungen deutscher Forschungsinstitute oder gar einen „grünen“ Politiker für eine solche Auseinandersetzung zu gewinnen. Es bedurfte schon des handfesten Skandals am Hadley-Center, um wenigstens partiell eine größere Anzahl deutscher Journalisten zu veranlassen, ihre selbstgleichgeschalteten Klima-Scheuklappen zu lüften. Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf unsere demokratische Streitkultur sowie den technisch-naturwissenschaftlichen Bildungsnotstand und die ideologische Voreingenommenheit unserer Medien.

EIKE hat seine Meinung zur Klimafrage ausschließlich auf der Basis von in Fachpublikationen veröffentlichten wissenschaftlichen Erkenntnissen gebildet und hat ausreichend Klimafachleute in seinen Reihen, um seine Auffassung in Diskussionen mit jedem Meinungsgegner öffentlich zu verteidigen. Obwohl Mehrheiten kein Maßstab für den Wert einer wissenschaftlichen Aussage sind, erlaube ich mir dennoch darauf hinzuweisen, dass die vielen hunderte fachnaher Naturwissenschaftler und hochrangiger Klimaforscher als Unterzeichner von zahlreichen, gegen die Auffassung des IPCC gerichteten Manifeste und Petitionen zahlenmäßig die am IPCC-Prozess beteiligten Fachleute (etwa 500) weit übersteigen. Keines dieser Manifeste wurde jemals in maßgebenden Medien erwähnt, nur im Internet können sie aufgefunden werden - ein Zeichen für „Medienobjektivität“ in Deutschland?

In Ihrem Beitrag vertreten Sie - in Abweichung von Ihrer früher öffentlich geäußerten Meinung -, dass das politisch propagierte „Zwei-Grad“-Ziel für Sie persönlich wünschenswert und vertretbar sei. Nun ist jedem Fachmann bekannt und am 9.12.09 sogar im Wissenschaftsteil der FAZ vom Redakteur Müller-Jung populär beschrieben, dass das „Zwei-Grad“-Ziel eine absurde Forderung ist, die zwar der wohlfeilen politischen Instrumentalisierung dient, aber keine naturwissenschaftliche Basis aufweist. Dazu hat es eigentlich keines FAZ-Artikels bedurft. Wie soll denn solch ein Zwei-Grad-Ziel erreicht werden, wo es sich doch bekanntlich auf der Erde in einigen Regionen erwärmt und in anderen gleichzeitig abkühlt? Divergierende Temperaturverläufe irgendwie mitteln, oder gar nur die Erwärmungszonen berücksichtigen? Und wenn sogar das Verbrennen aller unserer fossilen Brennstoffe nach allgemeinem physikalischen Konsens (ohne Rückkoppelungseffekte) allenfalls nur für eine „global gemittelte“ globale Erwärmung von grob 1 0C ausreicht, ist dann das Zwei-Grad-Ziel nicht bereits erreicht? Oder warum nicht erst abwarten, bis die aktuelle globale Abkühlung wieder in Erwärmung umschlägt, was noch viele Jahrzehnte dauern kann, wenn wir überhaupt wieder in absehbarer Zeit die Segnungen einer Erwärmung genießen dürfen und die Erde nicht wieder in eine neue Eiszeit abgleitet? Ihnen als Physiker brauche ich im Übrigen nicht zu erklären, dass Ortsmittelung von Temperaturen fragwürdig ist, so etwas kennt die Physik nicht, nur die Statistik. Man vergleicht nämlich hierbei Systeme unterschiedlicher thermodynamischer Zustände und insbesondere unterschiedlicher Wärmekapazitäten miteinander, wie z.B. Ozean- mit Landtemperaturen.

EIKE propagiert wissenschaftliche Ehrlichkeit. Aus diesem Grunde bietet EIKE Ihnen ganz herzlich an, die wissenschaftliche Begründung Ihrer Meinung von der Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2 auf unserer Webseite unter den EIKE-News unter „fremde Federn“ zu veröffentlichen. Insbesondere sind wir an einem Beweis dieser Hypothese interessiert, denn wir vertreten, dass es bis heute weder einen solchen Beweis noch schwerwiegende Hinweise darauf  gibt. Insbesondere geben die meteorologischen Messdaten keinen Anlass, von einer Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2 zu sprechen, was sogar das IPCC in seinem Report vom Jahre 2001 in Sec. 2.7 ausdrücklich bestätigt.

Wir werden auf Ihre Ausführungen – ebenfalls wissenschaftlich begründet – antworten. Vielleicht ist es auf diese Weise ja erreichbar, dass ein fruchtbarer, wissenschaftlich fundierter Streit zustande kommt und Partner unterschiedlicher Auffassung nicht mehr übereinander, sondern ausnahmsweise auch einmal miteinander öffentlich kommunizieren. Inzwischen wird die Webseite von EIKE stark besucht – auch von den Medien - , so dass ein solcher Disput, falls er denn angesichts Ihrer sicher hohen Arbeitsbelastung überhaupt eine Chance besitzt, einen wesentlichen Beitrag zur demokratisch-öffentlichen Meinungsvielfalt in der Klimadiskussion leisten könnte.

Mit kollegialen Grüßen

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke 

Der zweite Brief im Original Wortlaut an  Jochem Marotzke:

Lieber Herr Marotzke,

die Zeitschrift „die junge Freiheit“ hatte am 4.12.09 zwei gegensätzliche Standpunkte zur CO2-Problematik veröffentlicht (Interview_Lüdecke_Marotzke.pdf). Sie vertraten hierbei den Standpunkt des IPCC, meine Wenigkeit die der „Klima-Realisten“, vulgo „Klima-Skeptiker“.

In Ihrem Beitrag sind einige Punkte enthalten, die mir unverständlich sind, so dass eine nähere Erläuterung von Ihrer Seite wünschenswert wäre. Beispielsweise verwundern Sie sich darüber, dass Klimawissenschaftler einen dem IPCC gegenüber „skeptischen“ Standpunkt vertreten würden und begründen dies mit dem Fehlen einer Erklärung zur Erwärmung der letzten Jahrzehnte, die ohne anthropogenes CO2 auskommt. Nun, diese Erklärung gibt es (auszugsweise Svensmark.pdf), sie ist in unzähligen Fachartikeln veröffentlicht und bezieht sich auf den Einfluss der Sonne auf Klimaparameter der Erde. CO2 wird dabei nicht benötigt.

Ferner schreiben Sie, dass es „dramatisch“ werden würde, wenn wir die CO2-Emissionen nicht einschränkten, ohne Belege für diese kommende „Dramatik“ zu nennen. Nach allgemeinem physikalischen Konsens beträgt die Klimasensitivität des CO2 („gemittelte“ globale Erwärmung bei Konzentrationsverdoppelung, was schon so etwa das Verbrennen aller unserer fossilen Rohstoffe erfordert) gerade einmal grob 1 0C ohne Wasserdamprückkoppelung. Genau diese Wasserdampfrückkoppelung wurde aber, wie Ihnen sicher bekannt ist, jüngst durch Messungen der Gruppen um R. Lindzen und G. Paldridge widerlegt (auszugsweise Lindzen.pdf und Paltridge.pdf). Vor allem aber verwundert mich Ihre Auffassung, gerade wegen der Unsicherheit über den Klimaeinfluss des CO2 kostspielige Emissions-Vorsorgemaßnahmen treffen zu müssen. Dies widerspricht jedem rationalen Vorgehen. Man begegnet üblicherweise einer Gefahr dann, wenn ausreichend Hinweise über deren Vorhandensein vorliegen, jedoch nicht dann, wenn die Unsicherheit über ihr Vorhandensein gegen ein Maximum strebt.

Da EIKE an einem wissenschaftlichen Beweis für die IPCC-Hypothese interessiert ist und bei Vorliegen eines solchen Beweises in guter wissenschaftlicher Tradition seine Meinung entsprechend ändern würde, laden wir Sie herzlich ein, auf unserer Webseite unter den News eine ausführliche, wissenschaftlich belegte  Begründung Ihrer Auffassung zu veröffentlichen. Wir werden darauf, ebenfalls wissenschaftlich begründet, antworten und erhoffen uns damit einen Dialog über ein für unsere Volkswirtschaft und den Naturschutz höchst bedeutsames Thema. Vielleicht ist es so ja möglich, endlich einmal miteinander und nicht übereinander zu kommunizieren.

Mit kollegialen Grüßen

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

Dipl.-Physiker

(EIKE-Pressesprecher)

Quelle: EIKE

 

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