Winzer in Mitteldeutschland sind Gewinner des Klimawandels
Archivmeldung vom 14.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Klimawandel und das damit verbundene Ansteigen der durchschnittlichen Jahrestemperatur hat für die Weinregion in Mitteldeutschland einen positiven Nebeneffekt. "Die Winzer in Sachsen und Sachsen-Anhalt sind die eindeutigen Gewinner des Klimawandels", sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut, das in Bodenheim (Rheinland-Pfalz) sitzt, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
Die Winzer an Saale und Elbe seien mittlerweile auf Augenhöhe mit ihren Kollegen an der Mosel. "Ob Ihnen Wein aus den alten oder aus den neuen Bundesländern besser schmeckt, ist heute nicht mehr eine Qualitätsfrage, sondern eine Geschmacksfrage." Grund für die Qualitätssteigerung sind laut Büscher die zuverlässig hohen Temperaturen der vergangenen Jahre. Die Weinbauern in Rheinland-Pfalz, in Hessen und in Baden-Württemberg hätten schon vor dem Klimawandel Temperaturen gehabt, mit denen sich gute Weine produzieren ließen. Das sei in den neuen Bundesländern anders gewesen: "Bis in die 1990er Jahre gab es immer wieder große Probleme mit der Ernte, weil es in Ostdeutschland zu kalt war. Die Weine waren damals häufig zu sauer", so Büscher. "Das ist nun vorbei."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)