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Erste Schweinswale in der Elbe

Archivmeldung vom 17.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Typisch für den Schweinswal ist die deutlich erkennbare dreieckige Rückenflosse
Typisch für den Schweinswal ist die deutlich erkennbare dreieckige Rückenflosse

(© Dr. Harald Benke)

Im vergangenen Jahr kam ein fast invasionsartiges Auftauchen von Schweinswalen von Wedel bis in den Hamburger Hafen einer Sensation gleich: Ab Mitte März konnten von den Strandcafés unterhalb der Elbchaussee und in den Hafenbecken die Kleinen Tümmler beobachtet werden, im Köhlbrand bis zu 10 Tiere gleichzeitig und das täglich. „Doch wir können dieses Jahr nicht mit so vielen Schweinswalen in der Elbe rechnen“, sagt die Biologin Denise Wenger von der GRD, die seit 2007 das Vorkommen der Schweinswale in den norddeutschen Flüssen untersucht und dokumentiert.

Trotzdem bittet die GRD alle, die über Ostern, aber auch danach, auf oder an Elbe oder Weser unterwegs sind, sei es mit dem Segel- oder Motorboot, Kajak, als Passagier einer Fähre oder als Spaziergänger die Augen offen zu halten und Schweinswalsichtungen zu melden. Die Meldungen kann man online unter www.schweinswale.de abgeben oder telefonisch unter: 0176-22208271 oder 089-74160410. Wichtig sind dabei genaue Angaben zu Datum, Uhrzeit, Ort und Anzahl der gesichteten Tiere.

Das Schweinswalsichtungsprogramm hat in den letzten Jahren erstaunliche Ergebnisse geliefert und dient dem Schutz der Schweinswale.

Der Ostermontag, der sich auch für einen Spaziergang entlang Elbe und Weser anbietet, war ursprünglich ab diesem Jahr als "River Whale Watching Day“ geplant, doch nun ist ungewiss, wieviele Schweinswale noch auftauchen. Mit viel Glück trifft man vielleicht nach der erfolgreichen Ostereiersuche auch noch auf ein paar "Oster-Schweinswale". Im letzten Jahr schwammen die Kleinen Tümmler ganz nah am Ufer und sind von vielen Leuten gesehen worden.

Jetzt ist es sehr spannend, ob noch mehr Wale gesichtet werden

„Offensichtlich hat der diesjährige warme Winter das in den letzten Jahren beobachtete Muster durcheinandergebracht. Normalerweise folgten die Meeressäuger den Stintschwärmen, die zum Ablaichen in die Flussläufe ziehen“, meint Wenger. Doch 2014 war der Stint um mehr als vier Wochen früher die Flüsse hochgewandert, berichteten Fischer an Elbe und Weser. Die Schweinswale befanden sich zu diesem Zeitpunkt wohl (noch) nicht an der Küste und wurden folglich auch nicht „mitgezogen“. Mitte März verschwanden die Stinte bereits wieder zurück in Richtung Nordsee.

„Eine zweite Fischart, die zum Ablaichen in die Flüsse schwimmt und die dort als mögliche Beute in Betracht kommt, ist die geschützte Finte, deren Bestand sich erst im letzten Jahrzehnt mit schwankendem Erfolg wieder in Weser und Elbe etwas erholt hat. Ab einer Wassertemperatur von etwa 12-13°C in den Flüssen finden sich dort laichende Finten ein, meist etwa Ende April“, meint Wenger. Nun liegt die Temperatur der Elbe bei etwa 12 °C, gemessen bei Airbus, und siehe da, prompt sind auch die ersten Schweinswale aufgetaucht.

Jetzt ist es sehr spannend, ob noch mehr Wale gesichtet werden!

Quelle: GRD

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