Ägypten: Hoffnungsschimmer für gequälte Hurghada-Delfine
Archivmeldung vom 27.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOffensichtlich sind die ägyptischen Behörden durch das Ausmaß der mittlerweile auch international angelaufenen Proteste gegen die Haltung von vier Großen Tümmlern in einem nur 9 x 9 Meter großen privaten Swimmingpool im Ferienort und Taucherparadies Hurghada nervös geworden.
Nach der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) vorliegenden Informationen sollen die Tiere in den nächsten Tagen falls sie bis dahin die katastrophalen Haltungsbedingungen in dem kleinen Pool überleben - in einen künstlichen Salzwassersee im ca. 10 Kilometer südlich von Hurghada gelegenen Sahl Hasheesh überführt werden. Dort sollen sie den Rest der Quarantänezeit von noch etwa 2 Monaten verbringen.
Derzeit wird noch überprüft, ob die Wasserqualität des Sees für die Delfine geeignet ist. Die Logistik für den Transport sowie Wasserpumpen und filter sollen bereitstehen, sämtliche notwendigen behördlichen Genehmigungen liegen angeblich vor. Es gibt allerdings auch Quellen, die sagen, dass dies nicht stimmt und es noch keine Erlaubnis für die Umsiedlung gibt. Die Ankunft eines auf Delfine spezialisierten Tierarztes wird erwartet, er soll überprüfen, ob der Gesundheitszustand der Tiere den Transport nach Sahl Hasheesh zulässt.
Der neue Aufenthaltsort soll von der Öffentlichkeit abgeschirmt werden, was Schlimmes befürchten lässt. Angeblich soll dies dem Wohlergehen der Delfine dienlich sein, vieles spricht aber dafür, dass man in Ägypten wohl eher die unangenehme Angelegenheit jetzt irgendwie „vom Tisch kriegen“ und wieder Ruhe einkehren lassen will. Ohne weitere Informationen und Fotos wird die Protestwelle schnell auslaufen, so hofft man.
Gleichzeitig verdichten sich Gerüchte, dass weitere Delfine nach Ägypten eingeführt werden sollen, die Rede ist von bis zu 9 Tieren.
Deshalb führt die GRD ihre Protestaktion weiter, zumindest, bis klar ist, dass die „Hurghada-Vier“ tatsächlich aus dem winzigen Swimmingpool befreit sind. Grundsätzlich werden wir uns mit unseren Partnern mit aller Kraft weiter für ein Einfuhrverbot von Meeressäugern nach Ägypten einsetzen, denn neues Delfinleid in dem beliebten Urlaubsland ist bereits jetzt vorprogrammiert.
Quelle: GRD