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Grüne: Initiative Tierwohl ist ein "sinkendes Schiff"

Archivmeldung vom 19.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Friedrich Ostendorff Bild: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion
Friedrich Ostendorff Bild: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Nach dem Ausstieg des Deutschen Tierschutzbundes aus der Initiative Tierwohl sehen die Grünen das Projekt grundsätzlich gefährdet. Die gemeinsame Initiative von Fleischindustrie, Einzelhändlern und Bauernverband sei ein "sinkendes Schiff", sagte Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Die Zukunft der Initiative sieht düster aus", so Ostendorff. "Ohne Beteiligung eines gesellschaftlichen Verbandes verliert die Brancheninitiative ihre Glaubwürdigkeit", begründete der Grünen-Politiker. Der Deutsche Tierschutzbund hatte nach harten Verhandlungen am Freitag seinen Austritt aus dem Projekt erklärt. Die Tierschützer hatten die Anforderungen an die Landwirte als zu lasch kritisiert.

Leidtragende des Zerwürfnisses seien einmal mehr die Bauern, kritisierte Ostendorff, der selbst als Landwirt tätig ist: "Meine Kolleginnen und Kollegen empfinden vor allem eines: Unsicherheit. Viele haben sich auf die Versprechen von Handel, Industrie und Bauernverband verlassen und für mehr Tierwohl investiert." Starke ländliche Regionen, wie die viehstarken Kreise in Niedersachsen, seien "keine Selbstläufer", warnte der Grüne und warf dem Bundesministerium einen "Mangel an Strategien" vor. "Wenn die Bauern durch fehlende politische Gestaltung zu den Verlierern werden, bedroht dies die Stabilität regionaler Lebensqualität", sagte er.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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