Rostige Atommüllfässer auf dem Gelände des AKW Brunsbüttel
Archivmeldung vom 07.03.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Atomaufsicht Schleswig-Holstein hat die Umlagerung von Atommüllfässern in Gusscontainer auf dem Gelände des Atomkraftwerks Brunsbüttel gestoppt, weil verrostete Fässer gefunden wurden. Das teilte der zuständige Justizminister Emil Schmalfuß heute Mittag auf einer Pressekonferenz in Kiel mit. Auf dem Gelände des von Vattenfall betriebenen und inzwischen still gelegten Atomkraftwerks lagern rund 500 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen.
„Vattenfall bleibt seiner Linie der Geheimhaltung und Vertuschung treu. Erst über den TÜV erfuhr die zuständige Atomaufsicht, dass im AKW verrostete Atommüllfässer gefunden wurden“, kommentiert ROBIN WOOD-Energiereferent Dirk Seifert. „Die bisher vorliegenden Hinweise lassen die Vermutung zu, dass zahlreiche der 500 Fässer betroffen sein könnten. Das würde insbesondere für die MitarbeiterInnen in dem AKW das Risiko einer erhöhten Strahlenbelastung bedeuten.“
Ähnliche Rost-Probleme könnten auch an Atommüllfässern an anderen AKW-Standorten auftreten. Allein deshalb hätte Vattenfall umgehend die Atomaufsicht informieren und eine bundesweite Überprüfung ermöglichen müssen.
Der Rost an den Atommüllfässern in Brunsbüttel ist ein Beleg dafür, dass selbst grundlegende technische Probleme der Lagerung von Atommüll nicht beherrscht werden.
Bereits 1988 war es zu einem bundesweit beachteten Skandal gekommen, als so genannte „Blähfässer“ im Fasslager Gorleben entdeckt wurden. Im Innern der Atommüllfässer war es zu Gasbildung und einem erhöhten Innendruck gekommen. Dadurch hätten die Fässer aufplatzen können.
Quelle: ROBIN WOOD