Verbraucherzentralen wollen mehr Unterstützung beim Klimaschutz
Archivmeldung vom 24.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, hat deutlich mehr Unterstützung für die Verbraucher bei Klimaschutz-Investitionen in der kommenden Legislaturperiode gefordert. "Das Klimaschutzgesetz gibt mit den Zielen ja nur den Rahmen vor, den die Bundesregierung mit konkreten Maßnahmen ausfüllen muss", sagte er der "Rheinischen Post".
Diese Maßnahmen müssten insbesondere auch dazu dienen, die Verbraucher in die Lage zu versetzen, ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können. "Dazu gehören zum Beispiel die Erzeugung von erneuerbarem Strom auf dem Hausdach, die energetische Sanierung des eigenen Hauses oder der Einbau einer Wärmepumpe", sagte Müller.
Die energetische Gebäudesanierung bleibe bisher weit hinter den Zielen zurück. Von etwa 22 Millionen Gebäuden in Deutschland seien über 15 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser, 64 Prozent des Energieverbrauchs in Gebäuden entfalle auf Wohngebäude.
Mit dem neuen Klimaschutzgesetz, das der Bundestag an diesem Donnerstag billigen wollte, habe der Bund nur einen ersten Schritt gemacht und rund fünf Milliarden Euro zusätzlich für Gebäudesanierungen bereitgestellt. "Das reicht aber noch nicht aus. Für den klimaneutralen Gebäudebestand 2050 muss die Politik die Verbraucher deutlich stärker finanziell unterstützen", sagte der VZBV-Chef.
Bei vermieteten Häusern sollten die Sanierungskosten nicht zu Lasten der Mieter gehen, sagte Müller. "Die angestrebte Klimaneutralität bis 2050 wird nur zu erreichen sein, wenn die Politik die Verbraucher mitnimmt. Klimaschutz darf keine Lifestyle-Frage sein, die sich nur Reiche und Wohlhabende leisten können." Dafür gebe es Gegenmittel, zum Beispiel die Strompreissenkung und einen Pro-Kopf-Klimascheck, "mit dem die Politik die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig und sozial ausgewogen an die Verbraucher zurückzahlt", forderte Müller.
Quelle: dts Nachrichtenagentur