Welttierschutztag 2010: VIER PFOTEN warnt vor versteckter Tierquälerei in Kleidung
Archivmeldung vom 04.10.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Temperaturen gehen zurück: In den nächsten Wochen steigt die Nachfrage nach Winterkleidung. Anlässlich des Welttierschutztages, am heutigen 4. Oktober, ruft die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN Verbraucher dazu auf, auf den Kauf von Artikel mit Bestandteilen aus Massentierhaltung zu verzichten.
Etwa 30 Millionen Nerze und Füchse werden in Europa jährlich unter grausamen Bedingungen gezüchtet und qualvoll getötet, um als modisches Pelz-Accessoire zu enden. Einfärbungen und modische Weiterverarbeitungen der Pelze sollen den Käufer zum Konsum verleiten. "Wir lehnen die Tötung von Pelztieren für die Pelzgewinnung entschieden ab", erklärt Johanna Stadler-Wolffersgrün, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "In diesem Herbst warnen wir besonders wieder vor verstecktem Pelz, denn bunt eingefärbter, flauschiger Besatz wird von vielen Käufern nicht als Tierfell erkannt. Echtpelz, der dieses Jahr leider immer wieder bei kostengünstigen Textilketten angeboten wird, kann man auf zwei Arten erkennen: Einerseits ist zu überprüfen, ob das Fell auf Stoff oder Leder aufliegt. Bei Ledergrund handelt es sich um Echtpelz. Außerdem kann man ein oder zwei Haare des Pelzes ansengen - riecht es nach verbrannten Haaren, waren dies gleichsam die Haare eines Tieres."
VIER PFOTEN fordert daher dringend eine klare Kennzeichnungspflicht. Die Herkunft eines Felles, die verwendete Tierart und die Haltungsbedingungen für das Tier müssen transparent sein. Die zentrale Forderung der internationalen Tierschutzorganisation ist aber ein Verbot der Pelztierhaltung und ein umfassendes Handelsverbot für sämtliche Pelzprodukte. In Österreich, der Schweiz, Großbritannien und Italien ist Pelztierhaltung seit Jahren verboten.
Auch bei Daunenprodukten gibt es keine Verbrauchersicherheit. Der Käufer kann nicht überprüfen, ob die Federn vom toten Tier stammen oder den Gänsen lebendig ausgerissen wurden. Diese Art der Daunengewinnung ist in der ganzen EU nur bei toten Tieren erlaubt, der illegale Lebendrupf ist besonders in Osteuropa jedoch weit verbreitet. Die Gänse werden pro Jahr bis zu vier Mal brutal gerupft. Die so gewonnenen Daunen landen schließlich in Bettdecken und Daunenjacken. Niemand kann nachprüfen welche Daunen ein Produkt enthält. VIER PFOTEN fordert deshalb strenge Kontrollen sämtlicher Gänsehaltungsbetriebe in Bezug auf Lebendrupf.
"Verbraucher bestimmen durch ihre Kaufentscheidung maßgeblich, welche Waren auf den Markt kommen und sich dort halten. Damit liegt die Verantwortung, ob Tiere wegen ihres Felles oder Federkleides leiden müssen, bei jedem Einzelnen", sagt Stadler.
Quelle: VIER PFOTEN