NABU fordert bei Kohlendioxid-Speicherung Schutz von Mensch und Natur
Archivmeldung vom 13.04.2011
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Freigeschaltet durch Fabian Pittich"Neue Kohlekraftwerke, deren CO2-Ausstoß unter die Erde gepumpt wird, braucht Deutschland nicht. Daran ändert auch ein deutlich beschleunigter Atomausstieg nach Fukushima nichts", kommentierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller den für heute erwarteten Kabinettsbeschluss zum Gesetzentwurf über die Abtrennung und unterirdische Deponierung von Kohlendioxid. Die so genannte CCS-Technologie müsse allenfalls bei den in der Industrie unvermeidbaren Treibhausgasemissionen zum Einsatz kommen.
"Unsere Stromversorgung können wir auch ohne CCS klimaverträglich umbauen. Es gibt aber bislang noch keine Lösung, wie wir Zement oder Stahl klimaschonend herstellen oder durch weniger CO2-intensive Produkte ersetzen können", erklärte Miller. Für einen solchen Zweck könne die behutsame Erforschung der Technologie erforderlich sein. Daher sollte die Technik in Industrieanlagen statt in Kohlekraftwerken erprobt werden. "Generell sollten wir Kohlendioxid nur dann unter die Erde pumpen, wenn die Technik höchst sicher ist und sich die Klimaziele anders nicht erreichen lassen", so Miller. Die Bundesregierung müsse daher die höchsten Sicherheitsanforderungen an die Erprobung der so genannten CCS-Technologie formulieren. Nur wenn gewährleistet sei, dass das in den Untergrund gepresste Treibhausgas das Trinkwasser nicht gefährdet und keinesfalls zurück an die Oberfläche gelangt, dürfe diese potenzielle Klimaschutzoption vorsichtig erprobt werden.
Der NABU warnte die Regierungskoalition davor, die Risiken von den Verursachern auf die Gesellschaft abzuwälzen. "Wer Treibhausgase ausstößt, muss auch für die Folgen gerade stehen. Falls die Emissionen durch CCS unter der Erde deponiert werden, müssen die Konzerne auch langfristig für mögliche Risiken haften", forderte NABU-Energieexperte Elmar Große Ruse. Es dürfe nicht sein, dass die finanzielle Verantwortung für alle potenziellen Folgeschäden der CCS-Technologie nach gerade einmal 30 Jahren auf die Steuerzahler übergehe.
Quelle: NABU