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Studie: Waldbrände für Umwelt nützlich

Archivmeldung vom 17.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Waldbrand (Symbolbild)
Waldbrand (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Folgen von Waldbränden für die Umwelt sind offenbar nicht so verheerend wie bislang angenommen. Zwar werden dabei enorme Mengen von CO2 freigesetzt, doch könnten solche Flächenbrände einer neuen Studie zufolge sogar der Atmosphäre langfristig Kohlenstoff entziehen. Dies schreibt das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter ist auf der deutschen Webseite zu lesen: "Verantwortlich dafür ist laut Forschern von der Swansea University in Wales der sogenannte pyrogene Kohlenstoff, also durch starke Erhitzung entstandene Kohlenstoffstrukturen. Diese Strukturen dienen als dauerhafter Kohlenstoffspeicher, der einen erheblichen Beitrag zur Verringerung des CO2-Gehaltes der Luft und damit des Treibhauseffektes leisten kann.

Mehr als zehn Prozent des bei Flächenbränden freigesetzten Kohlenstoffs entweicht nicht als CO2 in die Atmosphäre, sondern wird langfristig als Holzkohle im Boden gebunden, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurde.

Auf lange Sicht könne dieser Effekt sogar Kohlendioxid aus der Atmosphäre entziehen. Denn mit der Zeit nehme die nachwachsende Vegetation durch Photosynthese wieder so viel Kohlenstoff aus der Atmosphäre auf, wie vorher in Form von Pflanzenmasse gebunden war.

Besonders vor dem Hintergrund der verheerenden Waldbrände in Sibirien und in Alaska gibt diese Nachricht Anlass zur Hoffnung. Die Forscher berechneten, wie viel pyrogener Kohlenstoff nach solchen Bränden am Boden verbleibt.

Im Zeitraum von 1997 bis 2016 blieben demnach zwölf Prozent des durch die weltweiten Brände freigesetzten Kohlenstoffs etwa in Holzkohle gebunden. Dieser Kohlenstoff bleibe für Hunderte bis Tausende Jahre in Böden oder Gewässersedimenten gespeichert.

Bei Flächenbränden werden laut der Studie jährlich drei bis fünf Millionen Quadratkilometer Erdoberfläche verbrannt. Dabei würden insgesamt 2,2 Gigatonnen Kohlenstoff in die Atmosphäre ausgestoßen.

So seltsam das auch klingen mag, können Waldbrände von großem Nutzen sein. Für manche Tier- und Pflanzenarten sind sie sogar lebenswichtig.

Gibt es über sehr lange Zeit kein Feuer, werden die Wälder viel zu dicht. Auf dem Boden häufen sich Laub, Äste und tote Bäume – ein richtiger Brennstoff, der das Risiko von katastrophalen Waldbränden erhöht.

Zudem können solche Brände den Erdboden erneuern und schädliche Spezies vernichten. Es gibt auch Pflanzen, die erst nach einem Feuer blühen können.

Manche Bäume „warten“ sogar auf Feuer: Nur nach einem Waldbrand und durch die entstandene hohe Temperatur öffnen sich die Zapfen der manchmal über 100 Meter hohen Bäume. Die mineralreiche Asche düngt den Boden, und die Samen fangen an zu keimen.

Auch in der Tierwelt gibt es bei einem Waldbrand nicht nur Verlierer: Etwa 40 Insektenarten brauchen das Feuer zum Überleben.

Deshalb raten Feuerforscher häufig dazu, nicht jeden Waldbrand sofort zu löschen. In Australien werden sogar regelmäßig „kontrollierte“ Feuer gelegt, um verheerende Flächenbrände in den Sommermonaten zu verhindern."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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