Angriff in der Arktis: Bericht über Monster sorgt für Furore
Archivmeldung vom 26.02.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRussische Forscher sollen in arktischen Gewässern ein unbekanntes Riesentier entdeckt haben. Diese Meldung sorgte sofort für eine Sensation. Ein Tierforscher kommentiert sie nun für Radio "Stimme Russlands".
Im Beitrag von Aljona Rakitina heißt es dazu weiter: "Das unbemannte Tauchfahrzeug Klawesin-1R ist Medienberichten zufolge im Laufe einer Forschungsmission in 1.500 Meter Tiefe auf etwas Rätselhaftes gestoßen. Was die Forscher zunächst für einen Fischschwarm hielten, entpuppte sich angeblich als gigantisches unbekanntes Wesen. Dieses soll das Tauchfahrzeug angegriffen haben. Nach der Fahrt entdeckten die Forscher, wie es hieß, zahlreiche Kratzer und Verbeulungen am Rumpf der „Klawesin-1R“.
Sind diese Berichte glaubwürdig? Was für ein Tier könnte das sein? Radio "Stimme Russlands" bat den Zoologen Dmitri Issonkin um einen Kommentar. Er sagte:
„Bei solchen Medienberichten ist immer Vorsicht geboten. Nach dem angeblichen Zwischenfall wurden keine wissenschaftlichen Nachweise erbracht. Und ohne diese Nachweise können wir nur haltlos spekulieren.“
Der Zweifel ist offenbar gerechtfertigt. Wo bleiben denn die Fotos des unbekannten Monsters oder zumindest des beschädigten Tauchfahrzeugs? Issonkin sagte weiter:
„Nach dem Sensationsbericht über das angeblich entdeckte Riesenmonster wurde das Thema von vielen Medien weltweit aufgegriffen. Es ist aber nach wie vor unklar, ob der angebliche Autor der Sensation, Leonid Naumow, wirklich eine offizielle Erklärung zum Thema abgegeben hat. Er ist Leiter des Instituts für maritime Technik der Fernost-Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften.“
Auf Naumow hatte sich ursprünglich die russische Onlinezeitung EWROSMI berufen. Ausgerechnet dieser Forscher soll über den Angriff informiert haben. Weitere Medien zitierten vehement aus jener Meldung. Später erschienen jedoch Berichte, wonach Naumow alles dementiert habe. Nun sagt Issonkin:
„Die Entdeckung einer neuen Tierart in arktischen Gewässern können wir zwar nicht ausschließen, das wäre durchaus möglich. Man braucht aber handfeste Beweise. Ein Expertenteam sollte gebildet werden, um Forschungen vorzunehmen. Offizielle Erklärungen wären vorerst verfrüht.“
Quelle: Text Aljona Rakitina - „Stimme Russlands"