Polizei räumt Sitzblockade am Nebentor des AKW Brokdorf
Archivmeldung vom 18.06.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUm die Revision des AKW Brokdorf fortzuführen, hat Eon zum Schichtwechsel am Nachmittag die Blockade am Nebentor räumen lassen. Insgesamt 250 Aktivistinnen und Aktivisten von X-tausendmal quer hatten seit dem Vormittag beide Tore blockiert, um sich dem Weiterbetrieb des AKW zu widersetzen. Die Aktivisten haben angekündigt, weitere Schichtwechsel zu blockieren.
"Wir widersetzen uns mit der Blockade dem Weiterbetrieb von Brokdorf. Wir wollen nicht, dass Brokdorf ein weiteres Jahrzehnt weiter läuft und uns bedroht", sagte Luise Neumann-Cosel, Pressesprecherin von X-tausendmal quer. "Das AKW Brokdorf liegt nur knapp über Normalnull und ist nicht ausreichend gegen Hochwasser gesichert und hält wie alle anderen AKW keinen gezielten Flugzeugabsturz aus. Trotzdem will die Regierung Brokdorf und acht weitere AKW in Betrieb lassen - nicht mit uns!"
Die Polizei trug etwa 100 Sitzblockierer vom Tor weg und erfasste deren Personalien. Sie seilten eine Aktivistin von einem Tripod, einer fünf Meter hohen Rohrkonstruktion, ab. Die Nachtschicht wurde anschließend mit etlichen Bussen auf das Gelände gefahren.
An Atomkraftwerken werden in regelmäßigen Abständen Revisionsarbeiten durchgeführt. Diese Arbeiten sind sehr aufwändig und erfordern, dass die Beschäftigten in drei Schichten mit je 250 Menschen rund um die Uhr auch am Wochenende arbeiten. Am AKW Brokdorf war der Beginn dieser Arbeiten und deshalb auch die Blockade um eine Woche verschoben worden. Wer mit X-tausendmal quer blockiert, hat sich auf einen strikt gewaltfreien Aktionskonsens verpflichtet.
Quelle: X-tausendmal quer