Negativpreis: Niederländischer Schweinezüchter und Schweinehochhaus-Betreiber Michiel Taken ist größter deutscher Tierquäler 2018
Archivmeldung vom 15.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDas Deutsche Tierschutzbüro vergibt den Preis der Herzlosigkeit in diesem Jahr an Michiel Taken, Schweinezüchter und unter anderem Betreiber des Schweinehochhauses in Maasdorf (Sachsen-Anhalt). Die Tierrechtler zeichnen den Landwirt wegen der skandalösen Zuständen im Schweinehochhaus und der nicht gezeigten Einsicht gegenüber nötigen Veränderungen aus. "Die Zustände im Schweinehochhaus sind und waren schon immer unverantwortlich.
Doch selbst die immer wieder aufgedeckten Skandale haben zu keinerlei Einsicht bei Michiel Taken geführt - damit hat er den Preis der Herzlosigkeit mehr als verdient", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. Taken folgt auf die Warenhauskette Breuninger, die den Preis im vergangenen Jahr für den Verkauf und die Promotion von Pelz erhalten hatte. Das Deutsche Tierschutzbüro fordert wegen der wiederholten Verstöße gegen Tierschutzgesetze ein Tierhalteverbot für Michiel Taken, der Landwirt und seit vielen Jahren in der Schweinezucht tätig ist. Allein in Deutschland ist er in ein größeres Firmengeflecht an Betrieben der Nutztierindustrie als Geschäftsführer oder Teilhaber involviert. Gegen das sechsstöckige Schweinehochhaus demonstriert das Deutsche Tierschutzbüro inzwischen seit mehreren Jahren und fordert die Schließung. 2015 stellte die Tierrechtsorganisation eine Anzeige wegen zu kleiner Kastenstände, die allerdings eingestellt wurde.
Nach neuen Aufnahmen aus dem Jahr 2016, die klar die Gesetzeswidrigkeit der Kastenstände zeigten, gab es eine erneute Anzeige gegen den Betreiber - die Ermittlungen laufen weiterhin. Trotz der immer wieder auftretenden Auffälligkeiten und Verstöße blieben die zuständigen Behörden jedoch meist tatenlos. Michiel Taken und die HET GmbH sahen dadurch erst Recht keinen Grund für Änderungen. Durch die Veröffentlichung von Aufnahmen aus versteckten Kameras, die zwischen Ende 2017 und Anfang 2018 entstanden, konnten mehrere Verstöße und Gesetzesbrüche im Schweinehochhaus filmisch dokumentiert werden. Tiere wurden getreten, geschlagen, misshandelt und auf den Boden geschlagen, bis sie tot waren. Auch die hygienischen Bedingungen verstießen gegen die grundlegendsten Vorschriften. Nach der Sichtung der Aufnahmen leitete die zuständige Staatsanwaltschaft erneute Ermittlungen ein, die noch anhänglich sind.
Taken räumte bisher keine Verfehlungen ein. Jeden Versuch der Kommunikation und Verhandlung seitens des Tierschutzbüros blockte er ab. Auch zu den neuesten schrecklichen Aufnahmen gab er kein Kommentar ab. Im April 2018 verkündete Taken, dass das Schweinehochhaus bis zum September des laufenden Jahres leergeräumt werden solle, um es umzubauen und zu renovieren. Einen Weiterbetrieb der Anlage ließ er offen. "Michiel Taken und die HET GmbH zeigen seit Jahren, wie Profitgier und pure Ignoranz zu unmöglichem Tierleid führen. Das herzlose Vorgehen und das Zeigen von keinerlei Einsicht haben den Negativpreis mehr als verdient", so Jan Peifer.
Auch das gesellschaftliche Interesse und der öffentliche Druck auf den Zuchtbetreiber wurden über die Jahre immer größer. Bei der letzten vom Deutschen Tierschutzbüro organisierten Demonstration gegen das Schweinehochhaus zeigten mehr als 650 Personen ihren Unmut und forderten die sofortige Schließung der Anlage. Eine Petition gegen die Zustände im Schweinehochhaus wurde von über 250.000 Menschen unterzeichnet und wird im September dem zuständigen Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt überreicht.
Mehr Informationen unter: www.schweinehochhaus-schliessen.de
Quelle: Deutsches Tierschutzbüro e.V. (ots)