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Nach Brand in schwedischem AKW: Greenpeace fordert sofortiges Abschalten von Uraltreaktoren

Archivmeldung vom 14.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als Reaktion auf den Unfall im schwedischen Atomkraftwerk Ringhals 3 fordert Greenpeace die Bundesregierung auf, die alten Atomkraftwerke in Deutschland sofort die Betriebserlaubnis zu entziehen und alle weiteren Atomkraftwerke so schnell wie technisch möglich abzuschalten.

Heute morgen war in der schwedischen Anlage ein Transformator in Brand geraten. Aus Sicherheitsgründen gab es eine Schnellabschaltung des Reaktors. Der Auslöser des Transformatorenbrands ist noch völlig ungeklärt. Das Kraftwerk wird von Vattenfall und E.ON betrieben.

"Es liegt in der Natur einer so komplexen Technologie, dass sie nicht wirklich zu beherrschen ist. Weil die gesundheitlichen Auswirkungen von Nuklearunfällen aber so gewaltig sind, dürfen Atomkraftwerke nicht betrieben werden." sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Ringhals 3 ist ein sehr altes Atomkraftwerk. 1973 startete der Bau und ging acht Jahre später Ende 1981 in den kommerziellen Betrieb. Ein für Greenpeace Deutschland entwickelter Risikoindikator zeigt auf, das generell alte Atomkraftwerke störanfälliger sind und höhere Risiken aufweisen.

Vattenfall und E.ON betreiben in Deutschland gemeinsam die Atomkraftwerke Brokdorf, Krümmel und Brunsbüttel. Brunsbüttel ist gemessen an dem Risikoindikator noch vor Biblis A (RWE) das problematischste Atomkraftwerk in Deutschland und gehört zu den ältesten. Bis Ende 2005 gab es in den von Vattenfall und E.ON gemeinsam geführten Atomkraftwerken über 900 meldepflichtige Ereignisse.

"Die Bundesregierung muss jetzt reagieren und die alten Atomkraftwerke endgültig vom Netz nehmen." sagt Thomas Breuer von Greenpeace. Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomindustrie und den massiven Einstieg in Erneuerbare Energien und Effizienz.

Erst im August war es in Schweden im Reaktor Forsmark (Vattenfall / E.ON) zu einem Störfall gekommen. Dort hatte die Notstromversorgung versagt. Darüber hinaus war für 20 Minuten ein Teil der elektronischen Überwachung des Reaktors ausgefallen.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

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