PETA: „WIESENHOF lügt“ – Ermittlungsverfahren richtet sich gegen Verantwortliche der PHW-Gruppe
Archivmeldung vom 10.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPETA Deutschland e.V. wirft WIESENHOF und ihrer PR-Agentur Engel & Zimmermann das Belügen der Öffentlichkeit vor. Nachdem das Wochenmagazin DER SPIEGEL und die Tageszeitung taz am Karfreitag bekannt gaben, dass der Verfahrenskomplex Wiesenhof nach der skandalösen Einstellung des Verfahrens kurz vor Weihnachten von der Generalstaatsanwaltschaft Celle wieder aufgenommen worden ist, reagierte die verantwortliche PHW-Gruppe mit der Behauptung, das Verfahren richte sich nicht gegen Wiesenhof direkt, sondern gegen einen externen Dienstleister.
Weiterhin behauptet Wiesenhof, dass man aus dem so genannten „Wiesenhof-Skandal“ Konsequenzen gezogen habe (siehe Süddeutsche Zeitung v. 7./8./9.4.2012). Die Tierrechtsorganisation PETA, die das Verfahren durch ihre verdeckten Ermittlungen erst ins Rollen brachte, stellt nun klar, dass sich das erneute Verfahren auch gegen führende Verantwortliche der PHW-Gruppe richtet, zu der die Marke Wiesenhof gehört.
Richtig ist: Das erneute Verfahren richtet sich – auch – gegen den externen Dienstleister, der die per sé tierquälerische Ausstallung der Hühner im Auftrag der PHW-Gruppe durchgeführt habe. Doch hauptsächlich richtet sich das Verfahren gegen führende PHW-Verantwortliche. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle bestätigt dies in ihrem Bescheid: „Anzeigensache gegen die Verantwortlichen der Firma Wiesenhof, des „Impftrups“, der „Ausstallung“ u.a.“.
Konkret geht es um die im von PETA in einem Undercover-Video eindeutig dokumentierten Straftaten, sowie um die Tötung hunderter gesunder Tiere, die zuviel zur Einstallung angeliefert wurden, um fachlich falsche Anweisungen zur Tiertötung und um falsche tiermedizinische Behandlungen. All dies verantwortet durch Wiesenhof-Mitarbeiter.
„Wiesenhof ist nur die Spitze des Eisberges. Mit diesem Verfahren steht das Geschäftsprinzip der gesamten Geflügelbranche vor der gerichtlichen Überprüfung, denn überall laufen diese immer gleichen Vorgänge extremer Tierquälereien ab.“, so der PETA-Agrarwissenschaftler Dr. Edmund Haferbeck.
Da Wiesenhof die Aktenlage kenne und auch weiß, dass es auch um schwerwiegende andere Straftaten (falsche Anschuldigungen, falsche Eidesstattliche Versicherungen vor Gericht durch Wiesenhof-Angestellte etc.) geht, ist die in der Süddeutschen Zeitung wiedergegebene Reaktion von Wiesenhof eine glatte Lüge. Auch die angegebenen Konsequenzen aus dem „Wiesenhof-Skandal“ sind aus PETAs Sicht nur Marginalien.
1 ½ Jahre später dokumentierte PETA Deutschland e.V. in einem Wiesenhof-Betrieb (RWS) identische Tierquälereien bei den Ausstallungsvorgängen (ARD-REPORT v. 31.08.2011). Hier ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg.
Quelle: PETA Deutschland e.V.