Der Mensch zerstört den Lebensraum von Zugvögeln und anderen Globetrottern
Archivmeldung vom 06.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnterwegs sein, wandern, ziehen - die Erfolgsstrategie von Kranichen, Monarchfaltern oder Gnus geht nicht mehr auf. Klimawandel und Lebensraumverlust machen ihnen zu schaffen. Im Mai reisen Schwärme von Forschern, Herden von Politikern und Kolonnen von Aktivisten nach Bonn.
Auf der 9. UN-Naturschutzkonferenz wollen sie den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt stoppen. Das Magazin natur+kosmos berichtet in seiner Mai-Ausgabe über die faszinierenden weltweiten Wanderungen der Tiere und die damit verbundenen Probleme.
Globetrotter zu sein, ist das Erfolgsrezept von bis zu 10000 Wirbeltierarten. Unter ihnen sind echte Meister wie die Pfuhlschnepfe, die Non-Stop von Alaska nach Neuseeland fliegt - 11500 Kilometer. Damit nicht genug: Auch Insekten machen sich auf den Weg. Der nordamerikanische Monarchfalter ist dabei nur der bekannteste. Taubenschwänzchen ziehen jedes Jahr von Nordafrika nach Deutschland. Selbst der Kleine Fuchs vollbringt schier Unglaubliches: Er wurde in fast 6000 Meter Höhe gefunden - Rekord.
Doch die tierischen Nomaden haben längst nicht mehr nur mit den üblichen Plagen einer langen Reise zu kämpfen. Der Mensch zerstört das feine Geflecht aus Rastplätzen und Überwinterungsgebieten. Futterquellen versiegen und Brutplätze schwinden. Obendrein lassen sie staatenlosen Arten kaum auf ihren Zügen schützen.
Die internationale
Gemeinschaft will nichts weniger als den Verlust an Tier- und
Pflanzenarten bis 2010 stoppen. Helfen könnte etwa ein weltweites
Geflecht aus Schutzgebieten. In Bonn sollen aus Wünschen und Ideen
Abkommen und Taten werden.
Quelle: natur-kosmos