Hoffnung für „Wodka-Bären“
Archivmeldung vom 15.12.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Ukraine leiden nicht nur die Straßenhunde. Wie die international tätige Tierschutzorganisation VIER PFOTEN berichtet, werden in vielen Restaurants und Hotels sogenannte „Wodka-Bären“ gehalten. Die Tiere müssen zur Unterhaltung der Touristen Alkohol trinken und Tricks aufführen. Auch an vielen ukrainischen Tankstellen werden Bären in kleinen Käfigen unter tierquälerischen Bedingungen gehalten. VIER PFOTEN hat gestern ein Abkommen unterzeichnet, das der Ukraine Unterstützung bei der Rettung dieser rund 80 Bären zusichert. Dafür stellt die Tierschutzorganisation dringend benötigte Medikamente, medizinisches Equipment und eine mobile Bären-Ambulanz zur Verfügung. Außerdem wird VIER PFOTEN sich um die Ausbildung des benötigten Personals kümmern.
Die Tierschutzorganisation betreibt bereits seit dem Jahr 2000 Bärenwälder in Deutschland, Österreich und Bulgarien. Hier finden Bären aus tierquälerischer Haltung in Zirkussen, Zoos und Privathaltungen ein neues Zuhause. Durch das Engagement von VIER PFOTEN ist die Privathaltung von Bären in Deutschland, Österreich und Bulgarien inzwischen verboten.
„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den ukrainischen Behörden endlich gegen die grausame Quälerei der Wodka-Bären vorzugehen“, sagt Dr. Amir Khalil, Projektentwickler bei VIER PFOTEN International. „Die Bären können endlich in „Rente“ gehen und müssen nicht länger für die Unterhaltung anderer leiden.“ Das Abkommen wurde gestern im Rahmen der Eröffnungsfeier des ersten ukrainischen Bärenrettungszentrums im Nationalpark Synevyr unterzeichnet. Neben VIER PFOTEN sind auch der Gouverneur der Transkarpatischen Region, Oleksandr Ledyda, und Nationalparkdirektor Mykola Derbak am Abkommen beteiligt. Umweltminister Mykola Zlochevsky hat bereits im August angekündigt, die Haltung von Braunbären in ukrainischen Privathaushalten verbieten zu wollen. Im Laufe der Woche wird VIER PFOTEN die Gespräche mit Zlochevsky fortsetzen. „Die Ukraine hat noch einen langen Weg vor sich, bis alle Braunbären gerettet sind. Wir benötigen dringend neue Rechtsvorschriften“, so Dr. Khalil.
Quelle: VIER PFOTEN