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Deutsche Imkerverbände verabschieden "Berliner Resolution"

Archivmeldung vom 13.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ostafrikanische Hochlandbienen (Apis mellifera scutellata) scharen sich um eine der untersuchten Kap-Bienen (Apis mellifera capensis). (Foto: Stephan Härtel)
Quelle:  (idw)
Ostafrikanische Hochlandbienen (Apis mellifera scutellata) scharen sich um eine der untersuchten Kap-Bienen (Apis mellifera capensis). (Foto: Stephan Härtel) Quelle: (idw)

Derzeit wird die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik nach 2013 auf EU- und Bundesebene diskutiert. Sie wird eine zentrale Aufgabe dieses Jahrzehnts sein und auch die Weichen für eine nachhaltige Landwirtschaft und den Schutz der Artenvielfalt stellen. Einer der wichtigsten Gründe für den Rückgang der Bienenvölker sind die veränderten Lebensbedingungen für Insekten. Der ländliche Raum wird durch modernen Ackerbau immer mehr von Monokulturen geprägt. Besonders die Nutzung von Biomasse für Wärme und Strom wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut und ist in verschiedenen Regionen, z. B. durch vermehrten Maisanbau, weithin sichtbar.

Deshalb hat der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) alle deutschen Imkerverbände zu einem Gespräch nach Berlin eingeladen. Resultat dieses Treffens am gestrigen Tag war die Verabschiedung der so genannten "Berliner Resolution", einem gemeinsamen Positionspapier zum Thema "Gemeinsame Agrarpolitik 2014 - 2020". "Wir denken, es ist an der Zeit für einen Appell aller deutschen Imkerinnen und Imker an die Politik und die Landwirtschaft", so D.I.B.-Präsident Peter Maske.

An der Arbeitstagung der Imkerverbände am Nachmittag nahmen neben dem Präsidium und erweiterten Präsidium des D.I.B., Vertreter des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bundes (DBIB), der European Professional Beekeepers Association (EPBA), des Mellifera e. V., Imkerfachgruppen von bioland, naturland und demeter teil. In der Resolution sprechen sich die deutschen Imkerverbände für eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aus, da die aktuellen Herausforderungen:

  • Schutz der biologischen Vielfalt,
  • Bekämpfung des Rückganges von Bienenvölkern,
  • Stärkung der Vitalität der Bienen durch Schaffung ganzjähriger Pollen- und Nektarversorgung,
  • blühende Alternativpflanzen zu Mais bei Biomasseerzeugung
  • Herausforderungen zum Klimawandel und
  • keine Belastung von Boden und Wasser

nur durch eine Landwirtschaft mit vielen ökologischen Elementen erfolgversprechend auf europäischer Ebene erreicht werden kann.

Am Abend ergriffen Vertreter der verschiedenen politischen Parteien im Bundestag und des Deutschen Bauernverbandes bei einem Politischen Abend die Gelegenheit, ihre unterschiedlichen Standpunkte zur Entwicklung der GAP nach 2013 darzulegen und die Forderungen der Imkerverbände zu bewerten. Ulrike Höfken, Landwirtschaftsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, betonte, dass sich die Imkereien der Unterstützung der Länder sicher sein könnten und deren Forderungen Gehör fänden. Anliegen müsse eine starke gemeinsame Agrarpolitik sein, denn diese sei unverzichtbar für Europa. Es sei ein Riesenfortschritt, so die Ministerin, wenn es gelänge, Greening-Maßnahmen in die 1. Säule der Agrarförderung zu etablieren. Die Veranstaltung schließt mit einer Pressekonferenz am heutigen Tag.

Deutsche Imkerverbände unterstützen Aigners Position zu GVO- Nulltoleranz

Gestern trafen sich die deutschen Imkerverbände zur Abstimmung einer gemeinsamen Position zur EU-Agrarpolitik. Aus aktuellem Anlass unterstützten die anwesenden Vertreter der deutschen Imkerbände einstimmig die Haltung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner in der Frage der Null-Toleranz.

Ihr Einsatz für den Erhalt der Nulltoleranz bei nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen in Lebensmitteln ist ausschlaggebend für den Erhalt der deutschen Imkerei und stärkt das Vertrauen der Verbraucher in Lebensmittel und insbesondere Honig, so die Verbandsvertreter.

Damit stellt sich die Ministerin auf die Seite der Imker, die in besonderer Weise von Agro-Gentechnik betroffen sind und seit Jahren auf die Schutzwürdigkeit ihrer Produkte im Rahmen der Koexistenz hinweisen. Die Imkerei ist beim GVO-Anbau des Weiteren auf eindeutige und wirksame Regelungen bei Sicherheitsabständen, Haftungs- und Kennzeichnungsfragen angewiesen. Das hat auch der Bundesrat schon am 30.11.2007 durch eine Entschließung von der Bundesregierung gefordert, um die Koexistenz der Imkerei neben einem GVO-Anbau zu gewährleisten.

Dazu Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.): "Die Imkerverbände vertrauen nun darauf, dass Ministerin Aigner auch die anderen notwendigen Schritte zur Sicherung der Imkerei entschieden vorwärts bringt."

Quelle: Deutscher Imkerbund e. V. (ots)

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