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UNO warnt vor Elektroschrott-Bergen in Schwellenländern

Archivmeldung vom 22.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: premiumpresse
Bild: premiumpresse

Elektroschrott aus Computern und Mobiltelefonen wird nach UN-Angaben in Schwellenländern zunehmend zu einer ernsthaften Bedrohung für Menschen und Umwelt. Der Verkauf von Elektrogeräten werde in China, Indien sowie in Afrika und Lateinamerika in den kommenden zehn Jahren stark zunehmen, warnte das UN-Umweltprogramm UNEP in einem Bericht.

Wenn nicht die Anstrengungen zur sachgemäßen Sammlung und Wiederverwertung des Materials erhöht würden, drohten vielen Entwicklungsländern "gefährliche Elektromüllberge mit ernsthaften Folgen für die Umwelt und die allgemeine Gesundheit".

In dem Bericht wird in elf Schwellenländern die erwartete Zunahme von Elektroschrott aus Geräten wie Computern, Handys, Druckern, Fotoapparaten, Musikspielern, Fernsehern und Kühlschränken beschrieben. Die UN-Experten gehen demnach davon aus, dass sich die Menge an Müll aus Elektrogeräten verglichen mit 2007 bis 2020 in China und Südafrika verdoppelt bis vervierfacht. In Indien befürchtet UNEP sogar eine Verfünffachung der Elektroschrottmenge. Müll aus alten Mobiltelefonen versiebenfacht sich in Indien den Schätzungen zufolge in diesem Zeitraum. In China wird die Zahl der weggeworfenen Handys bis 2020 laut Bericht 18 Mal so hoch sein.

UNEP-Chef Achim Steiner forderte, die Entsorgung des Gerätemülls in den Schwellenländern besser zu organisieren, um Schäden für Umwelt und Bevölkerung zu vermeiden. Dadurch könnten zudem Arbeitsplätze geschaffen, der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase verringert und wertvolle Metalle wie Gold, Silber, Palladium und Kupfer aus den Geräten wieder verwendet werden. "Indem sie jetzt handeln und im Voraus planen, können viele Länder das E-Problem in eine E-Chance umwandeln", erklärte Steiner.

Anlass zur Sorge gibt laut Steiner neben wirtschaftlich aufsteigenden Ländern wie Indien, Brasilien und Mexiko besonders China. Das asiatische Land produziert dem Bericht zufolge bereits 2,3 Millionen Tonnen Elektromüll und liegt damit auf dem weltweit zweiten Platz hinter den USA, die für drei Millionen Tonnen verantwortlich sind. Zudem importiert China trotz eines offiziellen Verbots noch immer den Geräteschrott aus anderen Entwicklungsländern. Oft verbrennen Müllsammler die Geräte, um Metalle wie Gold zu gewinnen, anstatt die alten Computer und Handys fachgerecht zu entsorgen.

Quelle: premiumpresse

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