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Eine Woche Artenschutz: gut für Wale, schlecht für Nashörner und Haie

Archivmeldung vom 09.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Halbzeit-Bilanz bei der Welt-Artenschutz-Konferenz in Den Haag: Nur wenige Tier- und Pflanzenarten erhalten einen stärkeren Schutz. Die meisten Beschlüsse der Delegierten aus 171 Nationen werden viele Arten aus Sicht des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) weiterhin gefährden.

Verboten bleibt der Verkauf von Walfleisch oder anderen Teilen der sanften Riesen über Grenzen hinweg. Auch erkannten die Delegierten erstmals die Schwierigkeiten der Kontrolle und das bedrohlich wachsende Ausmaß des Internethandels an. Eine IFAW Studie registrierte in Großbritannien allein in einer Woche über 9.000 illegale Angebote - darunter lebende Tiere und Produkte aus Tierkörperteilen.

Bei den Walen hatte Japan versucht, das Handelsverbot für Walfleisch aufzuheben. In allen Fragen zu Walen ist die Walfang-Konvention IWC zuständig. Sie tagte erst letzte Woche in Alaska. Japan hatte vorgehabt, die Aufteilung der Zuständigkeiten der Konventionen zu unterlaufen und damit auszuhebeln. Damit ist das größte Walfänger-Land der Erde aber gescheitert.

Schlechter erging es Haien und Nashörnern. Trotz geringen Bestandszahlen, Wilderei oder übermäßiger Fischerei bleiben die Arten ungeschützt. Der Handel mit der Haiarten Dorn- und Heringshai sollte zumindest überwacht werden, um Schutzmaßnahmen in die Wege leiten zu können. Delegierte hatten heute Abgelehnt die zwei Haiarten zu schützen.

"Wir freuen uns, dass die Wale weiterhin vom Handel ausgenommen werden. Enttäuschend ist, dass heute die Chance verpasst wurde, für die Fischerei relevante Fischarten in die Konvention aufzunehmen," erklärt Peter Pueschel vom IFAW. "Es ist erschütternd, dass sich die Länder nicht auf den Schutz des Dorn- und Heringshais einigen konnten. Das Thema wird uns aber wahrscheinlich Ende nächster Woche wieder beschäftigen. In der Vollversammlung kann die Abstimmung wiederholt werden, dann hoffentlich mit einem positiven Ergebnis".

Dorn- und Heringshai leidet unter übermäßiger kommerzieller Nutzung. So landet der Dornhai in Deutschland als Schillerlocke in den Läden. Beide Arten werden in vielen EU-Ländern mit den beliebten "Fish and Chips" und als Haisteak verspeist. Die Haiarten vermehren sich nur sehr langsam. Deshalb sinken ihre Bestände.

Für die bevorstehende zweite Woche werden engagierte Debatten um den Schutz der Elefanten erwartet, aber auch das Schicksal der Tiger und die Grundlagen der Konvention werden wichtige Themen sein.

Quelle: Pressemitteilung IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds)

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