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Deutsche Delfinschützer in der Türkei als "hirnlose Idioten" beschimpft

Archivmeldung vom 29.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
WDSF/ProWal-Demonstrationen gegen Delfinarien in der Türkei
WDSF/ProWal-Demonstrationen gegen Delfinarien in der Türkei

Aktivisten des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und ProWal deckten jetzt auf einer 2.000 Kilometer langen Reise zu sämtlichen neun Delfinarien in der Türkei schockierende Skandale auf. In allen Delfinarien-Städten veranstalteten die Delfinschützer unter massivem Polizeischutz Anti-Delfinarien-Demonstrationen.

Die Meeressäuger würden in engen, stark gechlorten Betonbecken und in kleinen Meereskäfigen gehalten, so die Vorwürfe. Im Delfinarium in Antalya dokumentierten die Tierschützer, dass ein verletzter Belugawal mit eitrigen Kopfgeschwüren an den Shows teilnehmen muss, ebenso ein halbseitig blinder Seelöwe. Die Delfine in allen Delfinarien weisen starke Verbrennungen durch direkte Sonneneinstrahlung ohne Sonnenschutz-Bereiche auf.

Im vergangenen Jahr starben vier Delfine aus einem Japan-Import innerhalb einer Woche im Delfinarium in Alanya. Wildgefangene Delfine würden mit Aushilfstrainern für die Therapie und das Schwimmen mit Kindern eingesetzt. In kleinen Meereskäfigen in der Bodrum-Therapieanlage filmten die Tierschützer wild um sich schlagende Delfine. Tiefe Narben und zerfurchte Kopfbereiche zeugen von Rangkämpfen und Ausbruchsversuchen der Wildtiere. In Istanbul wurde ein blutendes Walross zur Show eingesetzt, das von einem Kind getreten wurde. In Marmaris werden Wildfänge von dem Deutschen Axel Linke im Onmega-Delfin-Center in engen Gehegen für Therapiezwecke gehalten. Der Onmega-Manager, Turgay Uykusuz, beschimpfte die Delfin-Demonstranten vor laufender TV-Kamera als "hirnlose Idioten".

 

Die Bürgermeister in den Delfinarien-Städten Türkler/Alanya, Belek, Kemer, Kas und Bodrum zeigten sich im Gespräch mit den WDSF- und ProWal-Geschäftsführern Jürgen Ortmüller und Andreas Morlok von den Foto- und Filmaufnahmen schockiert und versprachen umgehende Überprüfung und Abhilfe. Der stellvertretende Antalya-Gouverneur, Metin Borazan, übermittelte der Regierung in Ankara sogleich einen Brief, um die Tierquälerei zu stoppen.

WDSF und ProWal fordern die sofortige Schließung der türkischen Delfinarien und kündigten einen Tourismus-Boykott-Aufruf gegenüber den türkischen Städten mit Delfinarien an, um den Druck zu erhöhen. Sämtliche großen deutschen Reiseveranstalter haben den Tierschutz-Organisationen zugesagt, keine Delfinarientouren in der Türkei mehr anzubieten.

Quelle: Journal Society GmbH

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