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Atomkraftgegner ziehen nach Endlager-Symposium Bilanz

Archivmeldung vom 04.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach Abschluss des Endlager-Symposiums in Berlin, bei dem sich 350 internationale Experten über die Probleme bei der Suche nach einer sicheren Lagerung hochradioaktiven Atommülls austauschten, ziehen die Atomkraftgegner Bilanz.

Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer:

„Viele Atomkraftgegner haben sich aktiv und konstruktiv an den Erörterungen des Symposiums beteiligt. Uns ist das Gespräch mit allen Seiten wichtig und wir scheuen die Debatte über die Kriterien für eine sichere Endlagerung nicht. Doch ernüchtert müssen wir nach den drei Tagen in Berlin feststellen:

Die Atomkraftwerke laufen ohne gesicherte Entsorgung. Ein halbes Jahrhundert nach dem Bau der ersten Reaktoren gibt es weltweit noch immer kein sicheres Endlager für den hochradioaktiven Müll. Das Endlager-Symposium hat gezeigt, dass es nicht einmal Klarheit darüber gibt, nach welchem Verfahren ein solcher Platz überhaupt gefunden werden kann.

Nach dem grandios gescheiterten Versuch, den Salzstock Asse als Atommüll-Endlager zu nutzen, ist der Standort Gorleben verbrannt. Denn jene Wissenschaftler, die uns erklären, der Salzstock Gorleben sei sicher, haben jede Glaubwürdigkeit verspielt. Sie haben wider besseres Wissen über Jahrzehnte die immensen Probleme in der Asse verschwiegen. Auch Gorleben hat Kontakt zum Grundwasser.

Wer keine gesicherte Entsorgung vorzuweisen hat, darf nicht weiter Atommüll produzieren. Deshalb fordern wir einen Atomausstieg, der diesen Namen wirklich verdient.

Die Vertreter der Atomwirtschaft auf dem Symposium haben erklärt, sie sähen sich nicht in der Verantwortung für den von ihnen produzierten Atommüll. Das sei Sache der Gesellschaft. Dem sollte die Gesellschaft eine deutliche Antwort geben, bei der Anti-Atom-Großdemonstration in Gorleben am 8. November und den Protesten gegen den Castor-Transport am 9. und 10. November.“ 

Quelle: X-tausendmal quer

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