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Schleswig-Holstein will Aquakulturen fördern – PETA kritisiert millionenfaches Fischleid

Archivmeldung vom 26.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Aufzuchtbecken für Fischeier
Aufzuchtbecken für Fischeier

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Überfüllte, karge Wassertanks und ein qualvoller Tod für unzählige Fische: Schleswig-Holstein plant, den Bau von Aquakulturen zu erleichtern. Die Veröffentlichung neuer Leitfäden durch das Umwelt- und Fischereiministerium soll Investoren eine Hilfestellung für die Planung von Aquakultur-Anlagen oder die Erweiterungen alter Fischzuchten bieten. PETA Deutschland e.V. übt nun Kritik an dem Vorhaben des Landes, da Fische nachweislich Schmerzen empfinden [1] [2] [3] und in den engen, nicht tiergerechten Anlagen und bei der qualvollen Tötung leiden. Die Tierrechtsorganisation fordert statt der Förderung weiterer Aquakulturen einen Strukturwandel hin zu einer tier- und umweltfreundlichen, bioveganen Landwirtschaft.

„Aquakulturen sind Tierquälerei. Durch die unnatürliche Enge stehen die Fische unter extremem Stress und erleiden häufig Verletzungen am ganzen Körper. Da die sensiblen Tiere bei der Tötung oft nicht ausreichend betäubt sind, ersticken sie qualvoll oder werden noch bei Bewusstsein aufgeschnitten“, so Lisa Wittmann, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Sollte das Umwelt- und Fischereiministerium die Genehmigungsverfahren tatsächlich lockern, fördert es aktiv die Misshandlung leidensfähiger Lebewesen.“

Bislang werden fast 90 % der in Deutschland verzehrten Fische und andere Meerestiere importiert. Aus diesem Grund gab Deutschland Ende 2014 im Auftrag der EU einen „Nationalen Strategieplan Aquakultur“ heraus, der Entwicklungsmöglichkeiten und Ziele bis 2020 aufzeigt. Das Umwelt- und Fischereiministerium Schleswig-Holstein veröffentlichte daraufhin eigene Genehmigungsleitfäden für Aquakulturunternehmen.

Obgleich in den 70er Jahren eigentlich zur Rettung und zum Schutz überfischter Wildbestände gedacht, hat sich die Aquakultur mittlerweile für Tiere und Umwelt zu einer wahren Katastrophe entwickelt. Die Millionen Fische in Aquakulturen werden meist mit Tieren aus dem Meer gefüttert, was massiv zur Überfischung der Ozeane beiträgt. Für die Produktion von einem Kilogramm „Fisch aus Aquakultur“ werden bis zu fünf Kilogramm „wilde Fische“ verfüttert. Die Tiere in Fischfarmen sind meist auf engstem Raum zusammengepfercht und schwimmen in ihren eigenen Exkrementen. Krankheiten können häufig nur durch die Gabe von Antibiotika oder anderen Medikamenten bekämpft werden. Auch in der extensiven Aquakultur leiden die Schuppentiere an der nicht tiergerechten und unnatürlichen Umgebung der Fischtanks. Bereits nach kurzer Zeit werden die Tiere getötet – für die sensiblen Wasserlebewesen immer eine Qual, egal mit welcher Methode: Die EFSA (European Food Safety Authority) beurteilte die Tötung von Fischen in einer wissenschaftlichen Studie schon 2004 kritisch und bestätigt, dass Fische in der Lage sind, Angst und Schmerz zu empfinden und zu leiden. [4] Auch für Tiere aus ökologischen Aquakulturen ist die Betäubung und Tötung nicht eindeutig geregelt.

Angesichts des enormen Leids, das der Fischfang und die Aquakultur betroffenen Tieren zufügen sowie der katastrophalen Überfischungs-Folgen für die Meere ist es höchste Zeit, Fisch vom Speiseplan zu streichen. Eine vegane Ernährung rettet nicht nur unzähligen Tieren das Leben, sondern ist auch gut für die menschliche Gesundheit. Mit PETAs kostenlosem Veganstart-Programm gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.

[1] Lynne U. Sneddon: „Pain perception in fish. Evidence and implications for the use of fish“. In: Journal of Consciousness Studies, 18, No. 9-10 (2011), S. 209-229.
[2] Michael W. Fox: „Do Fish Have Feelings?“. In: The Animals' Agenda, July/August 1987, S. 24.
[3] Lynne U. Sneddon: „Trigeminal somatosensory innervation of the head of a teleost fish
with particular reference to nociception“. In: Brain Research 972 (2003), S. 44-52.
[4] The EFSA Journal (2004), 45, 1-29, Welfare aspects of the main systems of stunning and killing the main commercial species of animals

Quelle: PETA Deutschland e.V.

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