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CO2-Kompensationen geraten ins Kreuzfeuer: Milliardenbetrug mit Klimazertifikaten

Archivmeldung vom 14.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Freepik Montage AUF1 / Eigenes Werk
Bild: Freepik Montage AUF1 / Eigenes Werk

Klima-Zertifikate oder CO2-Kompensationen - mit solchen börsen-kapitalistischen Methoden rechnen sich Großunternehmen ihre "Klimabilanz" seit Jahren schön. Und Elon Musk machte den größten Teil seiner etwa 200 Milliarden Dollar mit Zertifikaten, die er wegen der angeblichen CO2-Neutralität seiner Ökoschweinerei-Boliden für Fantasiesummen verkaufen konnte. Jetzt decken sogar elitäre Magazine wie der "New Yorker" die Machenschaften der CO2-Ausgleicher auf. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Steigern Sie gerne bei EBay? Da können Sie nach jedem Kauf jetzt für ein, zwei Euro den Versand Ihres Produktes "klimaneutral" machen. Irgendeine Firma forstet mit den Einnahmen (beziehungsweise mit einem sehr kleinen Teil davon) irgendwo einen Wald auf, oder kauft bequemerweise einfach nur Zertifikate eines norwegischen Wasserkraftwerkes, das seit 50 Jahren läuft und kaum CO2 produziert.

Klimaneutrale Zugfahrten, auch nachts ohne Wind

Der Unfug klappt nicht nur bei EBay, sondern auch im großen Stil bei Unternehmen. So fahren die ICE-Fernzüge der Deutschen Bahn seit Jahren klimaneutral - sogar bei Nacht und bei Windstille. Und es gibt klimaneutrales Mineralwasser, klimaneutrale Wurstscheibchen in aufwändiger Plastikverpackung und klimaneutrale E-Zahnbürsten. Der neueste Knaller: Jetzt sind sogar Tankstellen schon klimaneutral!

Mit dem Unfug wurden nach Schätzungen der  Analysefirma „Ecosystem Marketplace“ alleine im Jahr 2021 Gutschriften im Wert von zwei Milliarden Dollar gehandelt. Dass mit "Öko" und "Klima" viel Geld aus der Wirtschaft und dem Staat betrügerisch in die Taschen von Profiteuren umgeleitet wird, ist EIKE-Lesern nicht unbekannt.

Klimaneutralität als Betrugsmasche?

Aber nun reagiert sogar die sonst eher grüne und Kapitalismus-feindliche Presse.  Der New Yorker titelt: Der große Geld-für-Kohlenstoff-Trubel: Kompensationen wurden als Lösung für ausufernde Emissionen und den Klimawandel gepriesen - aber die größte Firma auf dem Markt verkaufte Millionen von Gutschriften für Kohlenstoffreduzierungen, die nicht echt waren.

Im Artikel geht es um die Schweizer Firma Southpole, deren Chef Renat Heuberger in  Simbabwe am Kariba-Stausee ein riesiges Waldgebiet zu schützen versprach, um auf diese Weise viel CO2 aus der Luft zu ziehen. Führende Unternehmen, darunter Volkswagen, Gucci, Nestlé, Porsche und Delta Air Lines , zahlten South Pole fast hundert Millionen Dollar für Kariba-Gutschriften.

Davos-Schwätzer als Klimaretter in bitterarmer afrikanischer Region

Kariba war vor zehn Jahren eines der ersten Projekte dieser Art - und Southpole ist der Marktführer in der "Branche". "Um das Klima zu retten, müssen wir uns nicht ewig einsperren lassen oder aufhören, Spaß zu haben" , meinte Heuberger im Interview.

Das hören die Bonzen gerne: Heuberger war regelmäßig beim Weltwirtschaftsforum in Davos Redner. Das Coronaterrorjahr war auch für Southpole eine Goldgrubenzeit, da sich der Umsatz vervierfachte und in der Wirtschaftsdienst-Bewertung auf fast eine Milliarde Dollar stieg.

„Klimaschutz“ durch Nichtstun?

Aber dann kam der Absturz: Da ein Konkurrent von Southpole in Kariba auf den Plan trat, wurde der Wallstreet-Manager Dirk Münch ins Unternehmen geholt. Der entdeckte, dass Chef Heuberger kaum etwas in Simbabwe gearbeitet hatte - man zahlte einem lokalen Waldverwalter Geld, hatte aber noch nicht einmal einen rechtssicheren Vertrag. Und der Waldverwalter lebt auf erstaunlich großem Fuß - ob das Kariba-Projekt daher so "sozial" ist, wie in bunten Werbebroschüren behauptet, ist daher mehr als fraglich.

Großes Geld für westliche Eliten

Klar ist: Nicht die schwarze Bevölkerung in Kariba verdient am Projekt, sondern hauptsächlich flinke weiße Manager aus Übersee und Afrika. Das hat etwas: Westliche Eliten, die öffentlich gerne vom Weltretten faseln, erweisen sich als knallharte Neo-Kolonialisten.

Da könnte doch die „feministische“ und „antikolonialistische“ Außenpolitikerin Baerbock einmal aktiv werden. Aber für sie ist es einfacher, irgendwelche „kolonialen“ Bronzefigürchen klimaneutral nach Nigeria zu fliegen und Millionen Steuergelder für ein Museum zu verschleudern."

Quelle: AUF1.info

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